Die große Tour führte uns nach Spanien. Die Anreise sollte zuerst mit dem Autozug von München nach Narbonne erfolgen, der Zug fährt aber ab 2003 im Mai nur am Sonntag. Als Alternative wählten wir den Nachtzug von Wien nach Feldkirch. Die Abfahrt hat sich dann auf Grund meiner Augenoperation um einige Tage verzögert, unserer Freund Günter konnte leider krankheitsbedingt nicht mitfahren. Der Start der Tour war dann schlussendlich am 9. Mai 2003 und endete am 4. Juni 2003. Insgesamt war ich etwa 6500 km unterwegs.

Teilnehmer: Franz, Gerhard P., Gerhard E., Herbert und Martin

Tag 1, Freitag, 9.5.2003 5 km

Verladung auf den Zug

Teilnehmer

Teilnehmer

Eine kurze Anreise zum Westbahnhof. Die Mopeds werden verladen, wir beziehen unser Abteil und die Schaukelei bis Feldkirch kann beginnen.

 

 

 

 

 

 

 

Tag 2, Samstag, 10.5.2003 384 km

Entlang der Schweizer Seen

Feldkirch – Wattwill – Zürich – Olten – Biel – Neuchatel – Pontalier – Champagnole – Marigny

Im Zug erhalten wir noch ein Frühstück, das Abladen der Bikes ist schnell vorbei. Nach Feldkirch durchqueren wir einen Teil von Lichtenstein, die Straße nach Wattwill ist kurvig, wir können von oben schon den Züricher See sehen. Durch Zürich mit leichten Navigationsproblemen mit dem GPS, dann ein paar Kehren hinauf Richtung Wohlen. Jetzt wird es doch immer flacher, die Strasse ist gut ausgebaut und Verkehr ist nur in den Städten. Vor Biel machen wir unsere Mittagspause, in Neuchatel geht es dann steil bergauf, der Berge der Jura beginnen. Die Grenze zu Frankreich wird schnell passiert und nun ist es nicht mehr weit zum Etappenziel Marigny. Der Campingplatz liegt am Lac de Chalain, und unsere Reisekassa wird zum erstmal strapaziert.

Tag 3, Sonntag, 11.5.2003 392 km

Vom Jura ins Massif Central

Marigny – Pont de Poitte – Bourg-en-Bresse – Lyon – St-Etienne – Yssingeaux – Saugues – Ruynes-en-Margeride

Im Jura gibt es wenige Tankstellen, und am Sonntag ist nicht jede offen. Ein französischer Mopedfahrer hilft uns aus, seine Plastikkarte akzeptiert der Tankautomat. Die Strecke nach Bourg-en-Bresse ist kurvig, Lyon und St-Etienne umfahren wir auf der Stadtautobahn. Jetzt sind wir im Zentralmassiv und das Mopedfahren macht wieder Spaß. Der Campingplatz in Ruynes-en-Margeride liegt schön, in einer Bar gibt es Bier zum Aparativ, im Hotel bekommen wir ein wunderbares Menü serviert.

Tag 4, Montag, 12.5.2003 422 km

Start im Nebel

Ruynes-en-Margeride – St-Flour – Aurillac – Figeac – Montauban – Gimont – St-Gaudens – Aspet

Jura

Jura

Die Sichtweite ist heute eingeschränkt, bis St-Flour sehen wir nichts von der Gegend. Nun können wir die schöne Aussicht auf die Dörfer des Massif Central genießen. Nach Montauban wird die Straße dann immer gerader, bis St-Gaudens gibt es nur wenige Kurven. Hier noch ein Kaffeepause mit Ausblick auf die Pyrenäen. Nach Aspet doch wieder ein paar Kurven. Am Campingplatz sind wir die einzigen Gäste, mit dem Retourgeld gibt es Probleme, denn die Kassa ist noch leer. Wir geben der freundlichen Mademoiselle 14 Euro, die übrigen 40 Cent darf sie behalten. Wir gehen hinauf in den Ort, der Wirt hat heute zu, der Supermarkt noch offen und wir speisen diesmal am Campingplatz.

Tag 5, Dienstag, 13.5.2003 266 km

Durch den Tunnel in die Sonne

Aspet – Bagneres-de-Luchon – Aragounet – Ainsa – Arcusa – Abiego – Huesca

Heute wieder Nebel. Von den Pyrenäen sehen wir nichts, der Col des Ares wäre schön, aber keine Sicht. Nach Bagneres-de-Luchon der nächste Col im Nebel, nach Aragnouet der Col de Bielsa. Hier wird die Sicht immer schlechter, oben fahren wir in den Tunnel. Gerade geht es kilometerlang hinunter, dann ein helles Licht. Am Ausgang des Tunnels sind wir in Spanien und die Sonne scheint. Die Pyrenäen strahlen in der Sonne, die Grenzstation dient als Raststelle. Die Straße führt uns hinunter nach Ainsa, hier zweigen wir von der Hauptstraße ab und fahren auf Nebenstraßen weiter. Eine Fahrt entlang einer Schlucht, teilweise ist die Straße in die Schlucht hineingebaut. Nach Abiego geht es wieder auf einer Hauptstraße nach Huesca. Hier hätte ich auf das GPS vertrauen sollen, und nicht auf die Hinweisschilder für den Campingplatz. Der Platz ist neben dem Fußballstadion, wir spazieren in die Stadt und in einem Restaurant bestellen wir mit einigen Schwierigkeiten Menus.

Tag 6, Mittwoch, 14.5.2003 296 km

Das Dorf am Bergkamm

Huesca – Zaragoza – Carinena – Retascon – Monreal del Campo – Rodenas – Pozondon – Albarracin

Albarracin

Albarracin

Die Fahrt nach Zaragoza ist nicht sehr aufregend, in Zaragoza besichtigen wir unsere erste Kathedrale. Auf einer gut ausgebauten Straße fahren wir weiter Richtung Carinena. Die Überquerung der Sierra de Algairen ist der Höhepunkt der Straße. Nach Monreal del Campo biegen wir auf Nebenstraßen ab, wir fahren durch kleine Dörfer, Gerhard P. fährt schon lange mit der Reserve, Tankstellen gibt es hier keine. Nach Pozondon beginnen die Kurven, die Strecke geht bergauf und Bergab, am Schluss durch eine Schlucht. Im Etappenziel Albarracin ist dann doch eine Tankstelle, auftanken und jetzt besichtigen wir die kleine Stadt, die auf einem Berghang errichtet wurde. Die Steinhäuser stehen oft bis zum Abgrund, im Inneren der Stadt enge steile Gassen, und eine Burg, die über der Stadt errichtet ist, bilden ein schönes Gesamtbild.

Tag 7, Donnerstag, 15.5.2003 320 km

Warten auf Bus Nummer 7

Albarracin – Cuenca – Taracon – Ocana – Toledo

Durch den Tunnel fahren wir unter Albarracin hindurch, wieder durch die Schlucht, danach auf kurvigen Strassen Richtung Cuenca. Eine kurze Stadtrundfahrt, die Jause wird eingekauft und wir fahren nun auf einer Nationalstrasse Richtung Toledo. Die Anfahrt zum Campingplatz ist etwas seltsam beschrieben, nach einiger Zeit finden wir ihn aber doch. Der Platz ist außerhalb von Toledo, und wir fahren mit Bus Nummer 7 in die Stadt. In die Kathedrale kommen wir noch kurz vor dem zusperren hinein, danach wandern wir durch die schöne Stadt. Wir finden ein nettes Lokal, das Essen schmeckt sehr gut, und nach der Stärkung gehen wir zurück zur Haltestelle. Viele Busse fahren, nur keine 7 ist dabei. Irgendwann geben wir auf, und fahren mit Taxis zum Campingplatz.

Tag 8, Freitag, 16.5.2003 0 km

Auf in die Hauptstadt

Toledo – Madrid – Toledo

Madrid

Madrid

Der Bus fährt heute wieder, zum Bahnhof müssen wir dann noch ein Stück gehen. Der Zug bringt uns ins Zentrum Madrids. Unser Streifzug führt uns durch den Park del Retiro, zum Puerta del Sol, der Kathedrale, den Königspalast, den Plaza Mayor und wieder zurück zum Bahnhof. Im alten Bahnhof ist ein Palmenhaus angelegt, unser Zug kommt pünktlich und eine Stunde später sind wir wieder in Toledo. Diesmal klappt auch die Busverbindung zum Campingplatz.

 

 

Tag 9, Samstag, 17.5.2003 320 km

Die umfunktionierte Moschee

Toledo – Ciudad Real – Montoro – Cordoba

Cordoba

Cordoba

Heute können wir uns wieder auf unsere Fahrzeuge verlassen, die Nationalstrasse nach Ciudad Real bietet wenig Höhepunkte, über die Sierra del Rey sind doch ein paar Kurven. In Montoro halten wir auf einen Kaffee, und weiter nach Cordoba. Wieder mit dem Bus in die Innenstadt, diesmal steigen wir zu spät aus, die Strecke ist nun etwas weiter. Durch das Judenviertel gelangen wir zur Mezquita. Die Moschee wurde nach dem Sieg über die Mauren als Kirche umfunktioniert. Die über tausend Säulen und die Basilika sind schon sehr beeindruckend.

 

Tag 10, Sonntag, 18.5.2003 136 km

Die heiße Stadt

Cordoba – Posadas – Lora del Rio – Sevilla

Sevilla

Sevilla

Die Strecke ist nicht sehr aufregend, wir überbrücken sie sehr rasch. Wir gewinnen dadurch einen Tag, den wir später als Ruhetag nutzen. Der Campingplatz ist angrenzend am Flughafen, die Einfahrt von der Autobahn schlecht beschildert, und so müssen wir eine Ehrenrunde drehen. Mittags fährt ein Bus nach Sevilla, in Rekordzeit stellen wir die Zelte auf, und schon sind wir Richtung Innenstadt unterwegs. Unser Rundgang beginnt am Plaza de Espania, durch den Parque Maria Luisa, vorbei am Nobelhotel Alfonso XIII, an den Fluß, zur Stierkampfarena und schlussendlich zur Kathedrale. Hier ersparen wir uns unbewusst den Eintritt, vom Turm haben wir einen herrlichen Ausblick auf die Stadt. Es geht nun wieder zurück zur Bushaltestelle, die Thermometer zeigen 38 Grad an, und im Schatten schmeckt das Cerveza heute besonders gut. Am Campingplatz unterstützen wir noch einen deutschen Motorradfahrer, sein Kupplungseil ist gerissen, wir haben ein Seil mit und schenken ihm es.

Tag 11, Montag, 19.5.2003 182 km

Besuch bei Onkel Pepe

Sevilla – Jerez de la Fontera – El Puerto de Santa Maria – Cadiz – El Puerto de Santa Maria

Sevilla wird auf der Autobahn umfahren, nach Jerez ist es auch nicht sehr weit. Wir besuchen hier eine Sherry Bodega. Bei Tio (= Onkel) Pepe bekommen wir alles Rund um den Sherry erklärt. Zum Abschluss werden die verschiedenen Sorten noch verkostet, im Geschäft werden dann noch einige Flaschen mitgenommen. Der Campingplatz liegt in El Puerto de Santa Maria, wir gehen zum Strand, und können uns im Atlantik ein wenig abkühlen. Wir fahren dann noch über eine riesige und beeindruckende Brücke nach Cadiz, das Abendessen ist dann in El Puerto de Santa Maria. Im Restaurant hat sich eine Wienerkolonie gegründet, gleich drei Tische sind im österreichischen Besitz.

Tag 12, Dienstag, 20.5.2003 268 km

Von Spanien nach Großbritannien

El Puerto de Santa Maria – Conil de la Fontera – Barbate – Zahara – Los Barrios – Gibraltar – Estepona – Marbella

Gibraltar

Gibraltar

Auf anraten des deutschen Motorradfahrers bestellen wir die Eintrittskarten für die Alhambra. Ich rufe meine Arbeitskollegen Karl an, der bucht die Karten im Internet und schickt mir dann die Bestellnummer per SMS auf Handy. Nach dem Frühstück fahren wir bis Conil auf der Nationalstraße, dann biegen wir ab. Die kurvenreiche Nebenstraße führt durch einen Nationalpark, in Barbate halten wir zum einkaufen. Weiter durch die Sierra de Retin wieder zurück auf die Hauptstraße. Bis Facinas ist es nur ein kurzes Stück, weiter auf einer Nebenstraße. Die ist Anfangs noch asphaltiert, auf einem Schotterweg fahren wir weiter Richtung Los Barrios. Wir sehen dann den Felsen von Gibraltar, wir machen einen Abstecher nach Großbritannien. An der Grenze ist wenig los, wir überqueren das Flugfeld, der Verkehr ist hier ganz schön dicht, zum Glück müssen wir nicht auf der linke Seite fahren. Am Punta de Europa sehen wir im Dunst Afrika, Marokko ist zum greifen nahe. Den Affenfelsen lassen wir wegen überhöhten Eintrittspreisen aus. Nun geht es an der Nationalstraße entlang der Costa del Sol, hier ist viel Verkehr und eine Ferienhausanlage nach der anderen. Bei Marbella ist unser Campingplatz.

Tag 13, Mittwoch, 21.5.2003 287 km

Zum Fuß der Sierra Nevada

Marbella – Ronda – Alora – Antequera – Archidona – Alhama – Ventas – Granada

Wir müssen ein Stück Richtung Westen fahren, die Straße nach Ronda ist nach unserem Geschmack, endlich wieder viele Kurven. Ronda ist durch eine Schlucht geteilt, über die Puente Nueva gelangen wir in den anderen Teil. Wir besuchen die Stierkampfarena, sie ist die älteste von Spanien. Die Route ist heute wieder optimal zum Motorradfahren, hügelig und kurvenreich. In Antequera halten wir zum einkaufen, wir finden danach wieder einen Platz zum Rasten, und weiter Richtung Alhama. Unserer Etappenziel rückt immer näher, und die Berge der Sierra Nevada immer größer. In Granada stellen wir unserer Zelt nun für zwei Nächte auf, und besuchen am Abend noch die Stadt.

Tag 14, Donnerstag, 22.5.2003 96 km

Sierra Nevada und Alhambra

Granda – Sierra Nevada – Granada

Alhambra

Alhambra

Morgens kommt noch ein Fax mit der Buchungsbestätigung, von 17.30 bis 18.00 Uhr ist unser Eintritt in den Nasridenpalast. Wir nutzen den Vormittag um auf die Sierra Nevada zu fahren. Eine gut ausgebaute Strasse, heute fahren wir ohne Gepäck, bergauf und viele Kurven, das Bergrennen kann beginnen. Die rasante Fahrt endet bei 2500 m, früher war die Weiterfahrt bis über 3000 m möglich, jetzt versperrt ein Schranken die Einfahrt in den Nationalpark. Wieder hinunter nach Granda, Mittagessen und kurz Siesta. Mit dem Bus zur Alhambra, wir erhalten nach Vorlage der Bestätigung unsere Tickets, und wandern durch die Anlagen der Alhambra. Kurz nach 17.30 Uhr gehen wir in den Nasridenpalast. Von außen wirkt die Anlage recht nüchtern, innen ist sie wohl einer der schönsten Kulturstätten der Welt. Beeindruckend was die Araber hier vor über 750 Jahre gebaut haben. Wir besuchen noch die Alcazaba, den ältesten Teil der Festung, für die Gärten des Generalife bleibt uns leider keine Zeit mehr. Wir wandern hinunter nach Granada, und fahren mit dem Bus zum Campingplatz, und genießen noch ein gutes Abendessen.

Tag 15, Freitag, 23.5.2003 285 km

Querung der Sierra Nevada

Granada – Guadix – Lacalahorra – Gador – Sorbas – Vera – Aguilas

Sierra Nevada

Sierra Nevada

Wir fahren durch ein schönes Tal Richtung Guadix. An den Höhlenwohnungen bei Guadix vorbei, bei Lacalahorra beginnt der Anstieg auf den einzigen Pass über die Sierra Nevada. Oben finden wir einen schönen Rastplatz für unsere Mittagspause. Nach Gador beginnt die El Desierto, hier entstand ein Mini Hollywood. Etliche Western wurden hier gedreht, wir glauben, dass Clint Eastwood uns jeden Moment entgegen reitet. In Sorbas trinken wir einen Kaffee und viel Wasser, auch die Hitze ist wie in den Filmen. Es geht immer mehr bergab, bei Vera fahren wir die Küste entlang bis Agulias. Heute schlafen wir in der ersten Reihe, der Strand ist gleich angrenzend. Das Wasser ist etwas kälter als der Atlantik, eine Abkühlung tut aber gut. In der Nacht wird es stürmisch, das Zelt von Franz und mir neigt sich bedrohlich, und dann bricht noch eine Stange und schlitzt das Außenzelt auf einer Länge von 50cm auf. Provisorisch wird repariert und das Zelt abgespannt.

Tag 16, Samstag, 24.5.2003 285 km

Durch Murcia

Aguilas – Morata – Canovas – Los Martinenz – San Miguel – Guardamar – Alicante – Villajoyosa

Es geht wieder in die Hügel, durch die Sierra Almenara. Bei El Pareton zweigen wir auf Nebenstraßen ab, und fahren durch die durch Plastikplanen abgedeckten Obst und Gemüseplantagen. Die Straßen sind teilweise holprig, dann wieder schön ausgebaut. Bei Guardarmar fahren wir entlang der Costa Blanca, durch Alicante und an den Betonburgen vorbei zu unserem Campingplatz. Das Restaurant hat noch nicht offen, wir wollen uns heute eine Suppe kochen, doch unsere Einkäufer kommen mit einer Bratensoße daher. Wir experimentieren mit Brot und Wurst als Beilage, die „Suppe“ schmeckt einigermaßen.

Tag 17, Sonntag, 25.5.2003 355 km

Eine kalte Nacht

Villajoyosa – Benidorm – Alcoy – Xativa – Carlat – Chiva – Segorbe – Rubielos de Mora – La Virgen de la Vega

Benidorm

Benidorm

Wir lassen die Skyline von Benidorm hinter uns, die Strecke führt uns wieder in die Berge. In Alcoy gibt es eine Burg, wir fahren hinauf und trinken einen Kaffee. Die Strecke nach Xativa und bis nach Chiva ist fast nur gerade, aber damit umfahren wir Valencia. Jetzt wird es wieder anspruchvoller, in einer kleinen Ortschaft halten wir auf einen Kaffee. Weiter auf der Nationalstraße, dann zweigen wir Richtung Rubielos de Mora ab. Jetzt sind wir in der Sierra de Gudar, und in La Virgen de la Vega ist unser Campingplatz. Der Ort liegt auf etwa 1400 m Höhe, es ist leicht bewölkt und in der Nacht sinkt die Temperatur doch beträchtlich ab.

Tag 18, Montag, 26.5.2003 311 km

Wieder zurück ans Meer

La Virgen de la Vega – Gudar – Cantavieja – Forcall – Monroyo – Calaceite – Mora d’Ébre – Cambrills

Nach dem Frühstück in einer Bar weiter nach Gudar. Die Strecke ist schön, das Motorradfahren macht Spaß, leider werden diese Strecken aber oft begradigt. Irgendwo geht dann Gerhard E. der Sprit aus, wir füllen aus Herberts Tank eine Flasche auf und so hat Gerhard wieder Sprit. Die Pause nutzen wir gleich zum Mittagessen. Zur nächsten Tankstelle waren es dann doch noch über 10 km, hier tanken wir alle wieder auf. Die Strecke ist weiterhin schön, nach Mora d’Ebre biegen wir auf eine schmale Nebenstraße ab, teilweise holprig, und sie endet an der Küste.

Tag 19, Dienstag, 27.5.2003 0 km

Ruhetag

Gambrills

Nach etwa 4600 km machen wir eine Tag Pause. Länger schlafen, Siesta, Strandspaziergang, Cerveza und eine Paella am Abend.

Tag 20, Mittwoch, 28.5.2003 199 km

Der zersägte Berg

Gambrills – Reus – Montblanc – Igualada – Monistrol de Montserrat – Martorell – Castelldefels

Mont Serrat

Mont Serrat

Die Straße nach Reus und Montblanc ist wenig aufregend, dann fahren wir durch das hügelige Katalonien. An kleinen Ortschaften vorbei nach Igualada, wir sehen nun schon das bizarre Bergland. Der Gebirgszug Montserrat trägt seinen Name nicht umsonst, er ist der zersägte Berg. Im Berg eingebettet ist ein Kloster, wo die Schutzheilige Kataloniens verehrt wird. Franz und Gerhard P. fahren mit der Standseilbahn den Berg hinauf, der Rest schaut sich das Kloster an. Im Restaurant treffen wir uns wieder, danach entdecken wir noch eine schöne Straße. Nach Martorell fahren wir Richtung Barcelona, der Verkehr wird dichter, der Campingplatz in Castelldefels wird nach einigen Suchen doch noch gefunden.

 

 

 

Tag 22, Donnerstag, 29.5.2003 0 km

Die Metropole am Mittelmeer

Castelldefels – Barcelona – Castellfels

Barcelona

Barcelona

Heute besuchen wir Barcelona, mit dem Bus fahren wir bis zum Placa d’Èspanya. Mit der klimatisierten U-Bahn bis zum Anfang der Rambles. Durch die Flaniermeile gehen wir Richtung Hafen. Wir besuchen eine herrliche Markthalle, die Kathedrale und wieder auf die Rambles. Jetzt ein kühles Cerveza, unser Finanzministar staunt aber dann über den Preis, 30 Euro für fünf Bier. Am Hafen benutzen wir eine Seilbahn, und erhalten einen herrlichen Ausblick auf Barcelona. Auf der einen Seite das Meer, die Stadt eingebettet in den Bergen. Die eine Endstelle ist am Mont Juic, wir wandern hinunter zur nächsten U-Bahn Station und fahren zur La Sagrada Familia. Die von Gaudi entworfene Kirche hat einen eigenen Stil. Franz und ich fahren ins Stadium Nou Camp, die Übriegn wieder zur Rambles. Wir machen eine Führung im Stadium, sehen ein paar Spieler des FC Barcelona, und wir treffen uns bei den Rambles wieder. Bei der Heimfahrt steigt eine Gruppe Italiener ein, sie waren auf einer Messe. Trotz Sprachschwierigkeiten haben wir unseren Spaß, bis der Bus eingeht. Nichts geht mehr, der nächste Bus kommt nach 40 Minuten, der ist aber voll, der Fahrer bleibt kurz stehen, gibt aber gleich wieder Gas. 20 Minuten später endlich unser Bus. Den Tio Pepe, den wir vorsorglich im Supermarkt eingekühlt haben, können wir nicht mehr trinken, da schon zugesperrt ist.

Tag 23, Freitag 30.5.2003 361 km

Adios Espana

Castelldefels – Martorell – Sallent – Berga –Puigcerda – Mont-Louis – Quilian – Carcassonne – Villemoustaussou

Pyrenäen

Pyrenäen

Der Tio Pepe wird in die Thermoskanne abgefüllt, wir fahren Richtung Martorell. Die Beschriftung aus Barcelona ist mangelhaft, so werden wir in einem großen Bogen herumgelost. An Montserrat vorbei fahren wir Richtung Pyrenäen. In Berga der letzte Versorgungsstopp in Spanien. Die Straße auf den Coll de Pal ist asphaltiert, auf der anderen Seite eine Schotterstraße. Herbert und ich fahren ein Stück voraus, die Straße hat doch ihre Tücken, unsere drei Begleiter müssen umdrehen und wir treffen uns in Puigcerda wieder. Nach wenigen Kilometern sind wir in Frankreich, guter Asphalt und schöne Straßen führen uns aus den Pyrenäen. Nach Carcassonne unser Campingplatz, in Villemoustaussou sind die Schilder zum Restaurant nur zur Zierde, wir finden aber doch noch ein Bistro. Der Tio Pepe ist noch kühl, und wir genießen den Sherry und die Ruhe auf dem Campingplatz.

Tag 24, Samstag, 31.5.2003 315 km

Über Hügel und durch Schluchten

Villemoustaussou – Caunes-Minervois – St Pons de Thomieres – Requista – Millau – Ste Enimie – Meyrueis

Bis Caunes-Minervois ist die Straße kein Highlight, dann kommen wir ins Zentralmassiv. Hier macht das Motorradfahren wieder Spaß. Über viele kleine Cols schlängt sich die Straße durch den Parc Naturel du Haut Languedoc. Von Requista nach Millau ist die Straße wieder gerade, nach Millau fahren durch den Gorges du Tarn, einer herrlichen Schlucht. Jetzt sind wir in den Chevennen, wir machen noch eine Schleife nach Ste Enime und erreichen dann unser Etappenziel Meyruis.

Tag 25, Sonntag, 1.6.2003 344 km

Ein kleiner Ausrutscher

Meyruis – Florac – St Ambroix – Aubenas – Privas – Crest – Chabeuil – Choranche – Autrans

Die Chevennen erweisen sich als Motorradgegend. Heute sind die einspurigen Fahrzeuge meist in der Überzahl, kein Wunder bei diesen Straßen. Die Busfahrer sollten aber daheim bleiben oder die Kurven ausfahren. Schmale, kurvige und teilweise holprige Straßen führen uns aus den Chevennen. Eine der letzten Kurven ist Franz dann doch zu eng, er wählt den Weg in den Straßengraben und stürzt. Passiert ist zum Glück nichts, der Lenker steht nur ein wenig schief. Wir lockern die Schrauben, verzweifeln an einer Schraube, die bringen wir nicht auf. mittels einfedern wird der Lenker wieder fast gerade, wir stärken uns und fahren weiter. Die Brücke über die Rhone ist gesperrt, wir müssen zur Nächsten fahren, die Auffahrt ist versteckt, wir finden aber den Weg. Nach Chabeuil fahre ich ein wenig orientierungslos über die ersten Cols der Alpen. Es folgt noch eine Fahrt durch eine beeindruckende Schlucht, und schlussendlich erreichen wir den Campingplatz in Autrans.

Tag 26, Montag, 2.6.2003 445 km

Die Königsetappe

Autrans – Grenoble – Albertville – Chamonix – Martigny – Sion – Brig – Andermatt – Disentis

Furkapass

Furkapass

Es geht steil bergab nach Grenoble. Durch die Stadt, dann ist die Straße nach Albertville äußerst mühsam, die Ortschaft nach der Anderen, Ampeln und viele Kreisverkehre. Nach Albertville wird die Strecke wieder interessanter, wir finden auch noch einen schönen Rastplatz. Vor Chamoix kommen wir in ein Gewitter, der erste Regenschauer seit Beginn der Reise. Der Mont Blanc hüllt sich diesmal in Wolken, es regnet immer wieder. Die Straße auf den Col de la Forclaz ist nass, hinunter trocken, wir sehen im Tal Martigny. Am Hauptplatz fahren wir am Lokal vorbei, wo es keinen Lundi zum Essen gab, trinken einen Kaffee und weiter nach Sion und Brig. Jetzt geht es wieder bergauf, die Straße ist trocken, am Rand noch meterhohe Schneewechten und der Furkapaß ist unsere höchste Überquerung dieser Tour. Hinunter ist die Straße wieder nass, nach Andermatt auf trockener Straße der Oberalppaß. Auch hier ist beim Bergabfahren die Straße nass, und wir erreichen Disentis. Der Campingplatz wird umgebaut, es ist alles ein wenig provisorisch, die Grillwürsteln schmecken trotzdem gut. Beim Zelt bricht wieder einmal eine Stange, diese eine Nacht hält es aber noch aus.

Tag 27, Dienstag, 3.6.2003 227 km

Der Generalstreik

Disentis – Ilanz – Flims – Chur – Landquart – Vaduz – Feldkirch – Lindau – Feldkirch

Das Zelt wird entsorgt, wir starten Richtung Ilanz. Bei Films geht es noch einmal bergauf, in Landquart verabschieden wir uns von Gerhard E. und Herbert. Die Beiden fahren nach Zell am See und am Mittwoch weiter nach Wien. Zu Dritt fahren weiter Richtung Liechtenstein. Mittags sind wir in Feldkirch, wollen uns die Karten für den Autoreisezug kaufen, heute nicht, sagt uns die nette Dame am Fahrkartenstand. Es ist ein Generalstreik in Österreich, die Bahn fährt heute nicht, der Autoreisezug in der Nacht wird aber fahren. Diesen Zug wollte ich sowieso nehmen, es bleibt mir noch genug Zeit um meine Verwandten in Lindau zu besuchen. Franz und Gerhard wollen nicht warten und fahren heim. Ich fahre auf der Autobahn nach Bregenz und besuche Tante und Onkel in Lindau. Am Abend wieder retour nach Feldkirch und kurz vor Mitternacht wird dann mein Moped auf den Autoreisezug verladen, ich bekomme mein eigenes Abteil im Liegewagen.

Tag 28, Mittwoch, 4.6.2003 7 km

Wieder daheim

Mit zwei Stunden Verspätung bin ich wieder in Wien, nur mehr die kurze Strecke vom Westbahnhof nach Döbling.

 

Insgesamt war ich 6508 km unterwegs. Die iberische Halbinsel hat uns allen gut gefallen, die Straßen sind wenig befahren und meist in einem guten Zustand. Das Landesinnere ist zum Motorradfahren weniger interessant, dafür sind die Kulturstätten sehr beeindruckend. Ab der Costa del Sol war die Route durch die Berge entlang der Küste auch zum Motorradfahren schön. In die Pyrenäen werden wir sicher noch einmal fahren, in Frankreich haben wir auch schöne Gebiete entdeckt, und die Alpen sind sicher das Mekka für uns Motorradfahrer. Die Route habe ich zuerst mit Autoroute geplant, dann für den Streetpilot 3 mit Mapsource. Das GPS war als Orientierungshilfe in den Städten sehr nützlich, Überland ist es eigentlich überflüssig. Die Campingplätze habe ich aus dem ADAC Campingführer ausgesucht. Als Karten habe ich für die Schweiz eine Karte von Freytag & Berndt 1:450.000, für Frankreich Kümmerly + Frey 1:800.000 und für Spanien Freytag & Berndt 1:700.000 verwendet. Der Maßstab der Spanien- und Frankreichkarte war zu grob, besser wäre ein Maßstab 1:500.000 oder darunter gewesen.

© Martin – Erstellt von Martin im Juni 2003 – Aktualisiert am 23.12.2012

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