Unsere große Tour führte uns wieder einmal nach Italien. Zuerst in die Abruzzen, dann nach Sardinien und zum Schluss noch ein paar Tage in der Toskana. Der Start der Tour war am 2. September 2005 und sie endete am 25. September 2005. Insgesamt war ich etwa 5700 km unterwegs.

Teilnehmer: Gerhard E., Gerhard P., Günter, Herbert und Martin

Tag 1, Freitag, 2.9.2005 445 km

Treffpunkt Albergo Leon Bianco

Döbling – Schwechat – Semmering – Perchau – Straßburg – Feldkirchen – Villach – Tarvisio – Moggio Udinese

Teilnehmer

Teilnehmer

Der erste Treffpunkt ist in Schwechat, wir starten Richtung Südautobahn. Zum Semmering hinauf treffen wir noch die Fell Varadero, über den Pass ist kein Verkehr, das Murtal ist fad zu fahren. Am Perauer Sattel endlich wieder Kurven und in Neumarkt stoppen wir für eine Jause. Die Fahrt führt uns nun ins Gurktal, die Strecke bis Feldkirchen ist recht schön, es folgt der Ossiacher See, dann auf die Autobahn und wir umfahren somit Villach. In Arnoldstein wieder auf die Bundesstraße und durchs Kanaltal bis nach Moggio. Hier wartet Günter schon auf uns, der erste Stiefel wird geleert und wir freuen uns schon auf ein gutes Abendessen.

Tag 2, Samstag, 3.9.2005 390 km

Durchs flache Italien

Moggio Udinese – San Daniele – Pordenone – Conegliano – Venezia – Costana – Ravenna – Rimini – Riccione

Nun heißt es vorerst von den Bergen Abschied nehmen, es geht Richtung Adria. Durch San Daniele, Pordenone und dann steht die Abzweigung zur Autobahn angeschrieben, doch Richtung Venezia ist die Auffahrt gesperrt und wieder zurück. Nach Conegliano doch noch auf die Autostrada, wir umfahren Mestre und Venezia und biegen dann auf die SS 309 ab. Nun wird es richtig fad, relativ viel Verkehr und keine besondere Gegend. Bei einer Trattoria bleiben wir stehen, die ist aber geschlossen, so wird am Parkplatz unser Jausenpaket geplündert. Das Po Delta wird überquert, in Mariana Romea Zeit für einen Kaffee, danach umfahren wir Ravenna, Cesenatico und Rimini. In Riccione kennen wir uns schon aus, der Campingplatz ist recht voll, einen Platz finden wir aber. Der Abendspaziergang führt uns zu unseren Radsporthotel, die Umbauarbeiten sind jetzt fertig, und wir essen in der Pizzeria, die immer voll ist.

Tag 3, Sonntag, 4.9.2005 349 km

Trüffel in Gubbio

Riccione – Urbino – Cagli – Gubbio – Calderola – Armandola – Ascoli Piceno – Giulianova – Pineto

Furloschlucht

Furloschlucht

Wir starten in die Hügel Richtung Urbino, endlich wieder Kurven, dann eine etwas unübersichtliche Situation, ein Gruppe Motorradfahrer wollen auf den Rollsplitt hinweisen, lenken Gerhard P. so ab das er stürzt. Passiert ist zum Glück nichts, der Ärger über die unnötige Aktion ist größer als der Schaden. In Urbino eine Stadtbesichtigung, wir wollen starten, doch die Guzzi von Günter will nicht so recht, also Zündkerzen tauschen, dann läuft sie wieder. Es folgt die wunderschöne Furloschlucht, dann über die Berge Umbriens Richtung Gubbio. Hier besichtigen wir die schöne Stadt, und zum Mittagessen gibt des Pasta mit Trüffel. Wir fahren weiter, bei einer Tankstelle kurze Pause, und Gunti ist aber unzufrieden, die Guzzi hat so wenig Leistung. Sie fährt auch nur auf einen Zylinder, der Zündkerzenstecker ist kaputt, wir schließen das Zündkabel direkt an die Kerze an und die Guzzi läuft wieder auf zwei Zylindern. Nach Ascoli Piceno ein kurzes Stück auf der Autobahn, wir sind nun am Meer, die Küstenstraße ist stark befahren und es wird immer dunkler. Die Zelte werden rasch aufgebaut, und als Abschluss gibt es noch eine Familienpizza.

Tag 4, Montag, 5.9.2005 300 km

Rund um die Monti della Lago

Pineto – Atri – Campli – Teramo – Imposte – Amatrice – Campotosto – Montorio – Pineto

Abruzzen

Abruzzen

In Altri ein paar kleine Orientierungsprobleme mit dem GPS, und nun ab in die Hügel und Berge der Abruzzen. Die Strassen sind wenig befahren, die Ortschaften recht nett und es gibt vor allem viele Kurven. In einem Dorf finden wir einen schönen Platz für unsere Mittagspause, wir genießen den kalten Schweinsbraten und als Nachspeise gibt es noch etwas Süßes. Die Kurven wollen nicht aufhören, erst die SS4 ist wieder gerade, vor Amatrice zweigen wir ab, wir umfahren einen Stausee und erreichen die SS 80. Die Straße führt durch eine Schlucht, und schlängelt sich Richtung Meer. In Pineto gehen wir noch ins Meer und anschließend folgt ein gutes Abendessen.

Tag 5, Dienstag, 6.9.2005 299 km

Nahe am Gran Sasso

Pineto – Atri – Penne – Catignano – Caramanico Terme – Sulmona – Popoli – Castel del Monte – Cupoli – Bozza – Pineto

Diesmal ist die Orientierung in Atri schon leichter, es geht nun Richtung Süden über die SS 81 nach Penne. Vor Catignano zweigen wir ab, die Straße führt uns wieder kurvenreich durch die hügelige Landschaft. Wir überqueren die A25 fahren entlang der Mgne die Morrone, in Pencentro ist unser Wendepunkt und ab Sulmona ght es auf einer gut ausgebauten Strecke weiter. Nach Popoli zweigen wir ab, die Straße wird wieder schmäler und kurvenreicher, in Castel del Monte Pause für Kaffee und Dolce. Wir nähern uns dam höchsten Punkt des Tages, der Gran Sasso ist leider in den Wolken, bei der Fahrt hinunter hängen die Wolken im Wald, es ist ganz schön nebelig. Wir erreichen wieder die SS 81, bei Bozzo zweigen wir ab und es geht wieder ans Meer.

Tag 6, Mittwoch, 7.9.2005 308 km

Standortwechsel

Pineto – Chieti – Guardiagrele – Palena – Castel di Sagro – Scanno – Avezzano – Tagliacozzo

L Aquilla

L Aquilla

Zuerst geht es ein Stück am Meer entlang, dann finde ich die Strasse einfach nicht, die Suche endet auf einer Schotterstraße, für die schwere Motorräder wird es dann aber doch zu schwer und die Umkehrversuche scheitern. Gemeinsam geht es aber dann weiter, wieder zum Meer und auf der Hauptstraße nach Chieti. Auf der SS 81 nun Richtung Süden, kurz vor der Abzweigung zur SS 84 stoppen wir bei einem Alimentari. Anna bedient uns freundlich und auch den Kaffee bekommen wir von ihr in der angrenzenden Bar. Wir wechseln auf die SS 84 sie führt uns durch eine Hochebene fast bis nach Castel di Sagro. Nach Alfredena zweigen wir nach Scanno ab, in Scanno stoppen wir, es ist Zeit für einen Kaffee und Schokolade mit Chili. Durch eine Schlucht geht es hinunter, die Straße ist nass und wir müssen ins Regengewand. In Avezzano ist es nicht leicht die richtige Straße zu finden, am Campingplatz wollen wir ein Bungalow mieten, doch noch gibt es keinen Strom, es dauert noch, aber schlussendlich können wir einziehen. Das Abendessen ist ein eignes Kapitel, der Wirt lässt keine Widerrede zu und wir haben den Verdacht, hier werden wir über den Tisch gezogen. Es wird groß aufgetischt, die Steaks sind riesig, kaum ist die Weinflasche leer kommt die nächste, die Kellnerin darf den Kaffee erst bringen wenn der Chef es sagt. Das Essen war sehr gut aber die Rechnung ist erwartungsgemäß hoch, es wurde unser Verdacht bestätigt, nur haben wir leider am Anfang nicht halt gesagt.

Tag 7, Donnerstag, 8.9.2005 241 km

Auf zum Gran Sasso

Tagliacozzo – Avezzanno – Acciano – L‘ Aquilla – Rovere – Tagliacozzo

Am Morgen scheint die Sonne, wir starten Richtung Avezzano, nun ist die Durchfahrt einfacher. Es folgt eine schöne Straße über einen Pass, im Tal liegt noch der Nebel und wir fahren im Sonnenschein. Wir besichtigen L‘ Aquilla, von hier aus sehen wir den Gran Sasso. Nach der Mittagspause fahren wir Richtung des Bergmassivs, doch leider trübt sich der Himmel ein und je näher wir kommen umso dichter sind die Wolken und es beginnt zu regnen. Es hat kein Sinn weiter zu fahren, wir drehen um und fahren wieder nach Taggliacozzo. Hier kaufen wir im Supermarkt ein, heute ist unser Chefkoch Günter für das Abendessen zuständig. Gemeinsam wird unter strenger Anleitung des Chefkoches das Abendessen zubereitet, zuerst Brote mit Sardinien dann Spagetti Pomodore und als Abschluss Marmeladepalatschinken, im Restaurant hätten wir nicht besser gegessen.

Tag 8, Freitag, 9.9.2005 266 km

Wieder zum Meer

Tagliacozzo – Pietrasecca – Rieti – Civita Castellana – Bracciano – Civitavecchia – Tarquina Lido

In der Früh regnet es, wir beschließen die Abruzzen einen Tag früher zu verlassen und wollen auf der kürzesten Strecke Richtung Civitavecchia fahren. Ab ins Regengewand, wir fahren eine Weile und der Regen hört und nun wieder auf die geplante Strecke. Es wird wieder besser, die Strecke ist angenehm zu fahren nur die Wolken werden wieder dunkler. Es zieht wie ein Gewitter aus, doch es wandelt sich zum Dauerregen. Bei einer Tankstelle machen wir Pause, es gießt wie aus Kübeln, es fließt eine Menge Wasser die Straßen hinunter. Es hilft nicht wir müssen weiter, zum Glück hört der Regen schön langsam auf. In Civitavecchia suchen wir einen Motorradhändler, Günters Hinterreifen hat nicht mehr sehr viel Profil. Im Heimatland der Moto Guzzi ist aber nicht so leicht einen Reifen zu bekommen, auch ein Reifenhändler muss uns vertrösten, meint aber in Sardinien wird es kein Problem sein. Der Campingplatz ist in Tarquina Lido, beim Suchen des Schlüssels fliegt Gerhard E. samt Motorrad um und auch hier beziehen wir eine Hütte.

Tag 9, Samstag, 10.9.2005 187 km

Durch die Hügel Lazios

Tarquina Lido – Tarquina – Tuscania – Viterbo – Sutri – Manziana – Tolfa – Civitavecchia – Tarquina Lido

Lazio

Lazio

In Tarquina sind wir gleich, wir besichtigen die schöne Stadt. Weiter geht es auf schönen Strassen durch die hügelige Landschaft, an Tuscania vorbei und in Viterbo wieder ein Stadtrundgang mit Kaffeepause. Über die Berge des Monti Cimini nach Sutri, danach auf der Hauptstrasse Richtung Norden, wir zweigen wieder ab Richtung Manaziana. Die Strecke kennen wir schon vom Vortag, nur ohne Regen macht sie viel mehr Spaß. Wieder durch Civitavecchia und zum Campingplatz, wo wieder Chefkoch Gunti für uns aufkocht.

 

Tag 10, Sonntag, 11.9.2005 124 km

Auf zur Fähre

Tarquina Lido – Civitavecchia – Olbia – Telti – Tempio – Valledoria

Als wir aufstehen ist es noch finster, wir packen unsere zusammen und verlassen den Campingplatz. Zur Schlüsselabgabe stelle ich die BMW auf den Seitenständer, beim Herauskommen aus der Rezeption sehe ich wie die Maschine umkippt. Koffer leicht verbeult und Blinker hängt herunter, nicht so tragisch wir fahren nach Civitavecchia, hier erfolgt die Einschiffung auf die Fähre. Jetzt folgen 8 Stunden Überfahrt auf der Fähre, die Sonne ist gnadenlos, der Sonnenbrand vorprogrammiert. Mittels SMS vom Karli erhalte ich Adressen von Guzzi Händlern in Sardinien, hier werden wir sicher eine Reifen bekommen. Endlich sind wir in Olbia, eine Baustelle verhindert aber das Durchkommen zur Strasse nach Tempio, doch das GPS mit der Detailkarte erweist sich als sehr gute Hilfe, ein kleiner Umweg und schon sind wir auf dem richtigen Weg. Es folgt eine kurvenenreiche Strecke, einen Abzweig übersehe ich aber und folgt ein kleiner Umweg nach Valledoria. Am Campingplatz finden wir einen schönen Platz, und nach dem Zeltaufbau lassen wir uns das Essen gut schmecken.

Tag 11, Montag, 12.9.2005 262 km

Costa Smeralda

Valledoria – Longoreddu – Luogosanto – Solo Ruiu – Golfa Aranci – Porto Cervo – Capo d‘ Orso – Palau – Falsaggiu – Valledoria

Costa Smeralda

Costa Smeralda

Am Morgen kümmert sich Günter um seine Reifen, an der Rezeption wird das Gespräch vom Besitzer des Campingplatzes unterbrochen, sein Freund ist Reifenhändler, der besorgt schon den Reifen. Das Geschäft ist in Valledoria, Günter fährt schon voraus, das mit Reifen ist aber nicht so einfach. Wir fahren nun die richtige Straße Richtung Tempio, zweigen auf die SS 133 ab, bei Luogosanto wieder ab Richtung Olbia. Vor Olbio nach Golfo Aranci, am Markt kaufen wir Peggerino Käse und ein Stück Wildschweinfilet ein, und weiter Richtung Porto Cervo. Es folgt ein Gewitter, wir flüchten unter ein Vordach eines Supermarktes, die Zeit wird gleich für die Mittagspause genutzt. In Porto Cervo sehen wir die Boote der Reichen, wir fahren jetzt entlang der Costa Smeralda. In Capo d‘ Orsa erstürmen wir die bizarren Felsformen, eine soll wie ein Bär aussehen. In Palau trinken wir Kaffe, der letzte Abschnitt des Tages führt uns entlang der Küste bis Valledoria. Ins Meer kommen wir heute nicht mehr, die Fähre zum Strand fährt nicht mehr, so müssen wir uns mit dem Pool begnügen und Günter bekommt in vier Tagen seine Reifen.

Tag 13, Dienstag, 13.9.2005 252 km

Kirche, Rumpelpiste und Grotte

Valledoria – Bulzi – Chiaramonte – Ploaghe – Ittri – Alghero – Grotte Neptuno – Porto Torres – Castelsardo – Valledoria

Saccargia

Saccargia

Günter hält heute einen Ruhetag, wir starten wieder in die Berge. Die Zufahrt zu einer der ältesten Kirche wäre auch einfacher gegangen, wir besuchen die romanische Kirche und nun folgt eine Rumpelpiste nach Ittri. Für die Endurofahrer nicht besonderes, Gerhard P. ist mit seiner Bandit nicht sehr begeistert. Wir finden einen Rastplatz, die Straße ist nun eher gerade und wir erreichen Alghero. Hier ein Rundgang durch die Altstadt und Hafen mit schönen Ausblicken. Noch ein Kaffee und weiter zur Grotta Neptuno. Die Treppe hinunter scheint endlos zu sein, hinauf müssen wir sie dann auch wieder. Die Führung durch die Grotte ist interessant, welche nun die Stalagmiten und die Stalaktiten sind habe ich schon wieder vergessen. Der Aufstieg ist schweißtreibend, wir stürmen in eine Bar, das Wasser ist schnell ausgetrunken, halbwegs erholt fahren wir nach Porto Torres. Hier werden wir etwas seltsam durchgeleitet, die Straße führt nun entlang der Küste nach Castelsardo. Am Campingplatz erzählt uns Günter vom schönen Strand, der nur mit der Fähre zu erreichen ist, und wir sind wieder zu spät, das heißt ab in den Pool.

Tag 14, Mittwoch, 14.9.2005 288 km

Auf zur Westküste

Valledoria – Tempio – Oschiri – Ozieri – Bono – Bonorva – Bosa – Cabras – Torre Grande

Wieder nach Tempio, hier können wir die erste Straßensperre noch umfahren, dann sehen wir auch den Grund der Sperre. Ein LKW ist von der Straße gerutscht und die Feuerwehr ist gerade am bergen. Jetzt heißt es warten, es folgt zur Belohnung eine kurvige Strecke nach Oschiri. Die Strecke macht Spaß, bei Bono drehen wir uns Richtung Westen, bei Bosa sind wir wieder am Meer, der Wind ist recht kräftig und in der Marina trinken wir einen Kaffee. Dort bewundern wir den Kellner bei seinem Höllentempo über sie Straße ins Lokal und wieder retour. In Bosa wird aufgetankt, der Dusche mit Benzin sind wir gerade noch entkommen, der Tankwart hat zu früh am Zapfhahn gedrückt. Die Strecke hat nun weniger Kurven und der Wind ist recht unangenehm. Wir reichen nun Cabras, irgendwie ist hier die Hauptstrasse nicht mehr zu erkennen und wir irren durch ein Straßengewirr. In Torre Grande ist der Campingplatz, nach dem Abendessen kommt endlich das Ergebnis des bayrisch österreichischen Fußballvergleiches, der leider 1:0 für die Bayern ausgeht. Herbert und Gerhard P. trösten sich noch in der Bar, die Anderen gehen schlafen.

Tag 15, Donnertag, 15.9.2005 190 km

An die Costa Verde

Torre Grande – Oristano – Marceddi – Marina di Arbus – Ingurtosu – Arbus – Torre Grande

Costa verde

Costa verde

Gerhard P. legt heute seinen Ruhetag ein, wir starten Richtung Oristana und quälen uns durch die Stadt. Es folgt ein Gewirr an rechtwinkelig angelegten Straßen, ein Stück auf einer Sandstraße und wir landen in Marceddi. Über die Brücke ist zwar ein Fahrverbot, aber die anderen fahren ja auch. Wir erreichen die Costa Verde, ein einsame Abschnitt mit großen Sanddünen. Bei einem verlassenen Haus unsere Mittagspause, in Ingurtosu fahren Herbert und ich über eine Schotterstraße durch ein verlassenes Bergbaugebiet, in Arbus verliere ich die Rolle meines Schalthebels, Herbert findet sie zum Glück aber wieder. Wir treffen uns wieder mit den anderen Mitfahrern, hier gibt es keine offene Bar erst in Guspini gibt es einen Kaffee. Die Strecke ist nun fad und so fahren wir über die Schnellstraße Richtung Oristana, das wir diesmal umfahren. Nun lockt der Pool, und am Abend wandern wir noch nach Torre Grande, wo wir ein gutes Abendessen genießen.

Tag 16, Freitag, 16.9.2005 207 km

In den Bergen

Torre Grande – Villaurbana – Escovedu – Gergei – Nureci – Busachi – Torre Grande

Günter startet schon zeitig in der Früh, heute werden die Reifen getauscht. Unsere Tour führt uns nun in die Berge, die Straßen sind kurvig und wir erreichen eine Hochebene. Wir bleiben bei einer Nuraghen Ausgrabung stehen, ein kurzer Rundblick auf die Türme und wir fahren weiter. In Gergei, einen netten Dorf ist unser Wendepunkt, hier kaufen wir fürs Mittagessen ein. Mir fällt der Helm herunter, ein Teil springt herunter, aber kein Problem für Adlerauge Herbert und wir können den Helm reparieren. Wir fahren Richtung Giara di Gesturi, einem Naturschutzgebiet, wo wir aber mit dem eigenen Fahrzeug nicht führen dürfen. Mitfahren interessiert uns nicht und so fahren wir weiter. Bei einer Ortschaft finden wir einen Rastplatz, die Straße wird jetzt wirklich kurvenreich und schlängelt sich entlang einer Schlucht. Nach dem Kurvenspaß kommen wir wieder in die Ebene, und erreichen Torre Grande, wo wir einen Kaffee trinken. Die Option mit der Ausgrabung in Tharros wird nicht genommen und wir verbringen den Rest des Nachmittags am Pool und Meer. Günter hat seinen Reifen bekommen, der Besitzer des Reifengeschäftes ist ebenfalls Guzzi Fahrer und auch neue Kerzenstecker wurden montiert.

Tag 17, Samstag, 17.9.2005 203 km

Wechsel an die Costa Rei

Torre Grande – Cagliari – Capo Ferrato

Der Zeltabbau findet noch im trockenem statt, danach müssen wir ins Regengewand. Wir entschließen uns auf der SS 131 nach Cagliari zu fahren, die Strecke ist oft zweispurig und daneben wir noch eine Straße gebaut, warum weis wohl keiner. In Cagliari angelangt, erwische ich eine Ausfahrt nicht und wir kommen ins Straßengewirr Cagliaris. Das GPS ist jetzt recht hilfsreich, aber wenn eine laut Anzeige durchgehende Straße überraschend in einer Sackgasse endet, hilft die Satellitenunterstützung auch nichts. Wir finden doch noch hinaus, die SS 125 führt uns kurvenreich Richtung Costa Rei. Am Campingplatz ist Mittagspause, wir fahren zu einer Bar, die Kellnerin ist nett und wir essen Panini. Die Mittagspause ist vorbei, wir finden einen schönen Platz auf der grünen Wiese, die Zelte werden aufgebaut, und Günter Gerhard P. und ich gehen ins Meer. Das Wasser ist angenehm warm und klar, ein Gewitter prasselt herunter, der Guss ist bald vorbei, die Sonne setzt sich wieder durch und wir sehen noch einen schönen Regenbogen. Am Campingplatz hat es aber ein kleines Inferno gegeben. Dort wo die Wiese ist steht das Wasser knöchelhoch, unsere beiden Brüder haben sich ins Zelt geflüchtet und liegen im Wasserbett. Zum Glück ist kein Wasser in die Zelte gekommen, wir finden einen besseren Zeltplatz und tragen die Zelte hinüber und da nichts nass wurde, lachen wir bald über das kleine Inferno.

Tag 18, Sonntag, 18.9.2005 282 km

Berge und Küste

Capo Ferrato – San Priamo – Brucei – Flumini – Capo Carbonara – Capo Ferrato – Muravera – Villasalto – Armungia – Capo Ferrato

Capo Carbonara

Capo Carbonara

Heute ist die SS 125 trocken und nun machen die Kurven wirklich Spaß, wir zweigen Richtung Burcei ab und in der Ortschaft bleiben Günter und Gerhard P. zurück und die Endurofahrer finden eine schöne Schotterstrecke. Wir erreichen laut Karte das Ende der Straße, die Schotterpiste führt aber noch weiter, wir drehen aber um und in Brucei ist die Gruppe wieder komplett. Wir fahren nun zur Küste, die Straße geht der Küste entlang, ist schön zu fahren und das Meer ist herrlich blau. Wir finden einen schönen Rastplatz, danach fahren wir zum Capo Carbonara. Bei der Kaffeepause treffen wir einen italienischen Motorradfahrer und scherzen mit ihm, dass der Italiener mit der BMW fährt und der Deutsche mit der Moto Guzzi. Wir fahren zum Campingplatz, ich borge mir die Guzzi aus, die beiden Brüder tauschen ihre Suzukis aus und zu Dritt fahren wir noch in die Berge. Das Fahren mit der Guzzi macht Spaß, und so wird aus der kleinen Runde doch eine größere. Abends wird gegrillt, dann wir haben in der Früh einen Grill geschenkt bekommen, der Fisch zerfällt zwar, aber geschmeckt hat es.

Tag 19, Montag, 19.9. 2005 262 km

Auf der SS 125 Richtung Norden

Capo Ferrato – Muravera – Tortoli – Dorgali – Siniscola – San Teodoro

Sardegna

Sardegna

Das Geschäft am Campingplatz hat geschlossen, und so verlegen wir das Frühstück nach Muravera. Die SS 125 ist gut ausgebaut, es geht zügig Richtung Norden, nach Tortoli geht es bergauf und wir machen Rast an fast dergleichen Stelle wie bei der Tour im Jahr 2002. Das Essen wird ausgepackt, aber aufs Brot haben die Einkäufer vergessen, zurück in die nächste Ortschaft und mit etwas Verspätung startet das Mittagessen. Es ist zwar etwas windig, aber die Strecke ist einfach genial, die SS 125 ist eine der schönsten Straßen in Sardinien. Am Pass fällt Herbert beim Umdrehen um, eine Gruppe deutscher Motorradfahrer hilft, bei einem fährt der Hund im Beiwagen mit. Noch ein Kaffee, dann geht es hinunter und wir erreichen wieder das Meer. Der Campingplatz in San Teodoro ist nicht einfach zu finden, die Beschilderung ist etwas verwirrend. Am Abend funktioniert die Bestellung der Speisen nicht so recht, nach eineinhalb Stunden gibt es dann doch noch ein Essen.

Tag 20, Dienstag, 20.9.2005 240 km

Abschlusstour in die Berge

San Teodoro – Padru – Ala de Sardi – Budduso – Bitti – Orune – Lula – Siniscola – San Teodoro

Sardegna

Sardegna

Es geht wieder in Berge, auf schönen, kurvigen Straßen fahren wir durch einen Korkeichenwald. Teilweise wurde hier geerntet, wir bleiben kurz stehen um die Eichen näher zu betrachten. Eine Gruppe Schweine kommt auch näher, manche Säue sind ganz schön groß, wir beschließen uns zurückzuziehen. Die Straße führt bergauf und ab, in einer Kurve der alten Straße unsere Mittagspause, dann geht es weiter. Nach Lula fahren wir entlang der Monti Alpi, und sehen auf die Berge Sardiniens. Es folgt eine tolle Straße hinunter nach Siniscola, danach wieder auf der SS 125 nach San Teodoro. Den Nachmittagskaffee trinken wir am Strand, der Sand ist fein und ähnlich wie an der Adria müssen wir eine Weile ins Wasser gehen bis es endlich tiefer wird. Abends wir noch eingekauft, und heute gehen wir Steak essen.

Tag 21, Mittwoch, 21.9.2005 267 km

Rückkehr aufs Festland

San Teodoro – Olbia – Civitavecchia – Grosseto – Massa Marittima – Pomarance – Volterra

Die Zelte müssen wir im Dunkeln abbauen, wir starten nur heute ist etwas komisch bei meiner BMW. Ich habe einen Patschen im Vorderreifen, zum Glück habe ich eine Schraubpatrone mit, und am Campingplatz gibt es einen Kompressor. Es dürfte nur ein kleines Loch sein, die Luft hält, wir können uns nicht lange mit dem Reifen beschäftigen, die Fähre wartet nicht auf uns. Die Überfahrt ist heute etwas schneller, in Civitavecchia kennen wir schon den Reifenhändler, der hat aber Mittagspause. Wir teilen die Gruppe auf, Herbert bleibt bei mir, die Anderen starten Richtung Toskana. Wir vertreiben uns die Zeit in einer Bar, die Kellnerinnen sind nett und wir scherzen ein wenig mit ihnen und der Reifenhändler sperrt endlich auf. Das kleine Loch wird gefunden, es kommt ein Stoppel hinein, und weiter geht die Fahrt. Die SS 1 ist recht fad zu fahren, ab Massa Marittima endlich wieder Berge und Kurven. Noch eine kleine Kaffeepause und noch vor Sonnenuntergang erreichen wir den Campingplatz in Volterra. Hier sind die Zelte schon aufgebaut, am Campingplatz hat sich seit 1998 wenig geändert, nur die Duschen wurden saniert. Der Aufstieg nach Volterra ist länger als die Erinnerung daran, das Abendessen entschädigt uns aber.

Tag 22, Donnerstag, 22.9.2005 247 km

Abschied von Günter

Volterra – San Cipriano – Casciana Terme – San Luce – Pontegiorni – Pomarance – Casole – San Gimignano – Castelfiorentino – Volterra

Casole

Casole

Günter fühlt sich nicht wohl, und er beschließt nach Hause zu fahren. Wir fahren noch ein Stück gemeinsam, es folgt die Verabschiedung und wir fahren Richtung Meer durch die Hügel der Toskana. In San Luce eine kurze Stadtrundfahrt, wir finden danach einen schönen Rastplatz. In Casole ein Stadtrundgang durch die schöne Altstadt, wir trinken einen Kaffee und starten Richtung San Gimignano. Dort ist mir zu viel los, nur der Rest der Gruppe geht in die Altstadt. Die Straße führt uns nun durch die Chianti Hügel, danach im Tal auf einer recht befahren Straße Richtung Castelfiorentino. Wir zweigen nach Volterra ab und fahren auf einer kurvigen Strecke zum Campingplatz.

 

 

 

Tag 23, Freitag, 23.9.2005

Ruhetag bzw. Siena

Heute halte ich meinen Ruhetag, die Anderen fahren nach Siena und drehen noch eine Runde in der Toskana. Abends der letzte Aufstieg nach Volterra, hier wird in der Vinothek noch Wein eingekauft und zum Abschluss gönnen wir uns noch ein Bisteca Fiorentina.

Tag 24, Samstag, 24.9.2005 bzw. Tag 25, Sonntag, 25.9.2005 238 km

Abschied von der Toskana

Volterra – Poggibonsi – Radda – Castelnouvo – Greve – Firenze – Wien

Toscana

Toscana

Die Zelte werden abgebaut, für den Wein haben wir auch noch Platz und wir starten Richtung Poggibonsi. Jetzt beginnt die Fahrt ins Chiantigebiet, an Castellina vorbei, in Radda stoppen wir, kaufen für die Bahnfahrt ein, besuchen noch Vinotheken und als Mittagessen gibt es eine Familienpizza. Wir umrunden die Monti del Chianti, in Greve der letzte Stopp für einen Kaffee. Wir erreichen Firenze, von der Straße haben wir noch einen schönen Ausblick auf die Stadt. Das GPS leitet uns zum Bahnhof, hier werden unsere Mopeds verladen, die Verzurrung ist recht professionell, die ÖBBler könnten hier etwas lernen. Gegenüber dem Bahnhof trinken wir noch ein Bier, und pünktlich startet unser Zug nach Wien. Das Abteil teilen wir mit einem tschechischen Ehepaar, die müssen mit uns Wein trinken und Chilischokolade essen. Am Sonntag in der Früh sind wir am Südbahnhof, die BMW will nicht gleich anspringen, bringt mich dann aber doch sicher nach Hause.

 

Insgesamt war ich 5735 km unterwegs. Italien ist für mich eines der schönsten Länder in Europa. Die Abruzzen waren sehr kurvenreich, leider hat das Wetter nicht ganz mitgespielt, aber es waren in den drei Wochen eigentlich nur zwei Tage wo es länger geregnet hat. Sardinien bietet für Motorradfahrer viel, die Landschaft ist schön, Sehenswürdigkeiten gibt es aber weniger. Die Toskana ist immer eine Reise wert, leider hat der Massentourismus doch voll eingesetzt, es gibt aber immer noch ruhige und schöne Orte. Die Rückreise mit dem Autozug war sehr angenehm, vor allem hätte ich einen neuen Vorderreifen kaufen müssen, der war ziemlich am Ende. Das GPS wie immer sehr hilfreich, durch die Detailkarten ist eine Straßenkarte fast nicht mehr notwendig. Zur Planung habe ich Mapsource und Touratech verwendet, als Karte habe einen Karte 1:500.000 Kümmerly&Frey und einen Autoatlas 1:200.000 verwendet.

© Martin – Erstellt von Martin im November 2005 – Aktualisiert am 25.12.2012

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert