Unser Giro D’Italia führte uns nach Sizilien, und nach einer Woche auf der Isola del Sole im Zickzack Kurs über den Stiefel wieder heimwärts. Der Start der Tour war am Mittwoch, den 6.Juni 2001 und endete am Sonntag, den 24.Juni 2001. Insgesamt waren wir etwa 5600km unterwegs.
TeilnehmerInnen: Andrea, Gerhard E., Gerhard P., Herbert, Franz, Günther M., Günter F. und Martin

Tag 1, Mittwoch, 6.6.2001 626km
In Richtung Süden
Wien – St. Pölten – Wildalpen – Liezen – Schladming – Mittersill – Kitzbühel – Wörgl – Innsbruck – Sterzing

Penser Joch

Treffpunkt ist die Tankstelle Auhof. Auf der Autobahn fahren wir nach St. Pölten, durch das Pielach Tal Richtung Mariazell. Weiter durch das Gesäuse Richtung Liezen und kurz vor Schladming fängt es leider zu regnen an. Ab in die Regenkluft, nach Mittersill fahren wir über den Pass Thurn Richtung Kitzbühel. Der Guzzi von Günter gefällt der Regen nicht und sie stottert dahin. Ein Teil der Gruppe fährt nach Innsbruck voraus, wir tauschen die Zündkerzen und wir treffen uns dann wieder in Innsbruck. Das Regenzeug brauchen wir jetzt nicht mehr, und deshalb machen uns die Kehren über alten Brennerstraße mächtig Spaß.

Tag 2, Donnerstag, 7.6.2001 528km
Einschiffung in Genua
Sterzing – Penser Joch – Bozen – Madonna di Campiglio – Brescia – Piacenza – Genova

Die Guzzi wird in die Werkstatt gebracht, Günter und Gerhard P. warten, der Rest fährt über das Penser Joch. Am Mendelpass treffen wir uns wieder, weiter Richtung Madonna di Campiglio. Westlich des Gardasees fahren wir in Richtung Brescia. Aus Zeitgründen müssen wir nun auf der Autobahn Richtung Genua fahren. Das letzte Stück der Autobahn ist aber nicht uninteressant. So viele Kurven auf einer Autobahn sind recht selten. Mit dem großen Banditen können wir teilweise nicht mithalten, in Genua finden wir den Hafen und checken uns auf der Fähre ein.

Tag 3, Freitag, 8.6.2001 75km
Die Überfahrt
Genova – Palermo – Cefalu

Die Fähre vermittelt uns das Gefühl auf einer Kreuzfahrt zu sein und so genießen wir die Sonne an Deck und die dunkle Kabine für die Augenpflege am Nachmittag. Zwei Stunden vor der Ankunft wird es hektisch an Bord. Jeder will von der Fähre, die Crew hat aber alles gut im Griff und so verläuft die Abfahrt von der Fähre sehr diszipliniert. Palermo wir sind da, der Verkehr ist so er beschrieben ist. Jeder fährt irgendwie, aber es funktioniert tadellos. Hier gilt wer bremst verliert, wir gewöhnen uns daran und so kommen wir halbwegs flott voran. Wir fahren bis Cefalu auf der Autostrada, wir finden im Dunkeln einen schönen Campingplatz, wo wir dann die nächsten Tage verbringen.

Tag 4, Samstag, 9.6.2001 362km
In der Hochebene von Madonie
Cefalu – Collesano – Gangi – Nicosia – Cesaro – Sant’Agata di Militello – Castelbuono – Cefalu

Heute fahren wir in die Berge der Nordküste Siziliens. Vorerst an der Küste entlang, und danach durch Collesano und teilweise durch den Parco Madonie. Über schöne Straßen erreichen wir Gangi. Die Orte in der Madonie sind meist auf einem Hügel angesiedelt, und sie sehen somit wie Ameisenhaufen aus. In Gangi selbst ist unsere erste, aber nicht letzte, Stadtrundfahrt. Günter befürchtet zwar, dass die engen Gassen einmal in einem Wohnzimmer enden werden, aber so bekommen wir den besten Eindruck einer Ortschaft. Wir decken uns mit Lebensmittel ein, und in Nicosia entdecken wir einen schönen Rastplatz. Weiter fahren wir Richtung Cesaro, und dann in den Parco dei Nebrodi. Der Wald ist angenehm kühl, die Kurven schön, die Kühe und Kälber flüchten von der Straße, wenn unsere Gruppe um die Kurve kommt. Wir haben den höchsten Punkt unserer Etappe ereicht, von nun geht es bergab zum Meer. Die Küstenstraße ist sehr stark befahren, ein Teil der Gruppe fährt noch nach Castelbuono, während der Rest gleich nach Cefalu fährt und sich in die Fluten stürzt. Andrea erklärt uns beim Abendessen, dass sie ab morgen allein weiterfährt.

Tag 5, Sonntag, 10.6.2001 7km
Palermo
Cefalu – Palermo – Cefalu

Palermo

Wir fahren nach einem Tipp eines Campers nur zum Bahnhof in Cefalu. Mit der Eisenbahn fahren wir dann nach Palermo. Sonntags ist ein guter Tag für eine Stadtbesichtung, die Straßen sind leer und teilweise gesperrt. Palermo selbst ist am Strand, nur ein paar Touristen sind unterwegs. Wir besichtigen viele Kirchen, darunter die Kathedrale von Palermo und wir gehen auch in die Katakomben. Ein etwas schauriger Ort, denn hier wurden die Leichen in Nischen aufgestellt und sie sind in Laufe der Zeit mumifiziert. Auf den Rückweg gehen wir durch das Gassengewirr von Palermo, die teilweise desolaten Häuser geben dieser Stadt ihren besonderen Flair. Zurück in Cefalu besichtigen wir noch die Ortschaft.

 

 

 

Tag 6, Montag, 11.6.2001 288km
Quer durch die Isola del Sole
Cefalu – Termini Imerese – Lercara – Prizzi – Corleone – Burgio – Agrigento

Agrigento

Vorerst an der Küste bis Termini Imerese. Das Castello an der Straße nach Lercara lassen wir als Kunstbanausen links liegen. Nach Lercara fahren wir nach Prizzi. Hier eine kleine Stadtrundfahrt und weiter nach Corleone. Über diese beiden Orte brauche ich wohl nicht viel erzählen. Über Burgio erreichen wir die Hauptstraße in Richtung Agrigento. Auf der Fahrt zum Campingplatz haben wir einen schönen Ausblick auf das Tal der Tempel. Der Campingplatz liegt direkt am Meer, wir stürzen uns in die Fluten und am schönen Sandstrand machen wir einen Spaziergang. In der Abenddämmerung fahren wir zu den Tempeln. Imposant wie diese Bauwerke noch erhalten sind.

Tag 7, Dienstag, 12.6.2001 289km
Historische Stätten
Agrigento – Caltanissetta – Enna – Aidone – Catania – San Marco

Über eine gut ausgebaute Straße fahren wir nach Caltanissetta. Weiter nach Enna, wo wir eine Pause einlegen. Beim Espresso beobachten wir das Geschehen in Enna. Motorradfahrer drehen ihre Runden um den Hauptplatz, ab 12.00Uhr ist dann Siesta. Wir fahren weiter nach Aidone, wo wir feststellen müssen, dass auch in der Kirche Siesta herrscht. Wir besuchen die Villa Romana, wo wir die sehr gut erhaltenen Mosaike bestaunen können. Hier hat sich ein römischer Adliger eine Traumvilla mit allem was dazu gehört errichten lassen. Nach der Besichtigung fahren wir dann Richtung Catania, über die Autobahn fahren wir bis Giarre. In San Marco finden wir in der Anlage eines Castellos einen schönen Campingplatz. Hier schlagen wir am Fuße des Etna unser Lager für die nächsten Tage auf.

Tag 8, Mittwoch, 13.6.2001 171km
Der Tanz auf dem Vulkan
San Marco – Linguaglossa – Cantoniera d’Etna – Nicolosi – Adrano – Randazzo – San Marco

Etna

Wir wollen den Etna heute umrunden. Die donnernde Geräusche in der Nacht waren kleine Ausbrüche, der Etna ist ein aktiver Vulkan. Wir fahren nach Linguaglossa und beginnen damit unsere Runde. Bei Zafferana Etnea fahren wir auf einer kurvigen und gut ausgebauten Straße durch die erstarrten Lavamassen. Am Cantoria d’Etna lassen wir unsere Bikes stehen, und fahren mit geländegängigen Busses weiter bis auf ca. 2900m. Weiter dürfen wir nicht mehr, der Bergführer erklärt uns, dass es ab hier zu gefährlich ist um weiterzugehen. Es ist trotzdem beeindruckend so nahe am Vulkan zu stehen. Die Landschaft gleicht einer Mondlandschaft, kein grün nur dunkelgrau. Aber es gibt weiße Flecken – Schnee, durch die Bedeckung mit den Lavasteinen schmilzt er hier nur langsam. Wir fahren wieder hinunter, im Gasthaus gibt es Mittagessen und wir steigen wieder auf unsere Mopeds um. Hinunter nach Niocolosi, immer wieder sehen wir die erstarrten Lavaströme, die fast bis nach Nicolosi gehen. Weiter nach Adrano und Randazzo und bei Linguaglossa schließt sich unsere Runde.

Tag 9, Donnerstag, 14.6.2001 0km bzw. 220km
Ruhetag oder der Barbier von Siracusa
San Marco – Siracusa – San Marco

Günther M., Franz und Martin beschließen heute einen Ruhetag am Strand einzulegen. Der Rest der Truppe fährt nach Siracusa.
Bericht von Gerhard P.: Auf schnellsten Weg fahren wir uns in eine der schönsten Städte Siziliens. Einen Parkplatz für unsere Bikes finden wir am Hafen, und Gerhard E. ist der einzige, der sich nicht seiner langen Motorradhose entledigt. Syrakus besteht aus zwei völlig gegensätzlichen Stadtteilen, der Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und alten Häusern und dem moderneren Stadtteil. Trotz enormer Hitze stapfen wir durch viele enge Gassen, und Gerhard P. und Günter F. freuen sich schon auf den Besuch bei einem alten Barbier. In einer dunklen Gasse wird ein kleines Geschäft mit einem älteren, sehr netten Barbier gefunden. Nach dem Haarschnitt auf traditioneller Weise, nur mit dem Messer, wird Gerhard noch rasiert. Die ganze Angelegenheit bereitet uns sehr viel Spaß. Nach der Mittagspause besichtigen wir den Dom, der aus antiken und christlichen Bauteilen besteht, und danach Fronte Aretusa, einer in Stein gefassten Süßwasserquelle mit Papyrusstauden. Wir gehen zurück zu den Motorrädern, und fahren hinaus in den archäologischen Bezirk, um das Sagenumworbene Ohr des Dionysios und das griechische Theater zu sehen.

Tag 10, Freitag, 15.6.2001 66km
Griechisches Theater und Abkühlung bei 14 Grad
San Marco – Taormina – Gola d. Alcantara – San Marco

Taormina

Die Kurven nach Taormina meistern wir problemlos. Mit dem Parkplatz ist es schon schwieriger, doch wir finden schlussendlich einen Platz. Taormina ist wunderschön, enge Gassen, mit Blumen geschmückte Balkone und einen herrlichen Ausblick auf das Meer und den Etna. Vom griechischen Theater können wir eine kleine Eruption des Etna sehen und hören. Wir marschieren durch die Gassen, kaufen Süßigkeiten und essen zu Mittag. Zur Alcantara Schlucht ist es nicht weit, das 14 Grad kalte Wasser schreckt die meisten von uns ab, nur ein paar Waghalsige wagen den Sprung ins kalte Wasser. Es ist leider zu viel Wasser in der Schlucht um sie weiter zu erkunden.

Tag 11, Samstag, 16.6.2001 380km
Abschied von Sizilien
San Marco – Messina – Villa San Giovanni – Gambarie – Locri – Serra San Bruno – Squillace – Lido di Squillace

Auf der Autobahn fahren wir nach Messina. Die Brücke zwischen Sizilien und Kalabrien gibt es noch nicht, nur auf dem Foto im Internet. Von der Fähre sehen wir noch einmal auf das wunderschöne Sizilien zurück. In Kalabrien habe ich dann leichte Orientierungsprobleme, teilweise ist die Beschriftung mangelhaft. Das Gebiet des Aspromonte ist wunderschön und in Gambarie kaufen mir uns etwas fürs Mittagessen ein und unter hohen und schattigen Bäumen finden wir eine herrliche Raststelle. Gestärkt fahren wir weiter, die Orientierungsprobleme tauchen wieder auf, wir finden dennoch einen Weg. Die Straße ist zwar schlecht und die Tunnels werden sicher auch einmal fertig, jetzt dienen sie als Schattenspender für die Ziegen, und schlussendlich erreichen wir das Meer. Wir fahren an der Küste auf einer faden Straße entlang, biegen aber bei Marina di Gioiosa Ionica wieder in die Berge ab. Viele Kurven bringen uns schließlich nach Serra San Bruno und nach Squillace. Der Campingplatz ist in Lido di Squillace und hat den ersten Tag offen, und ist daher auf so viel Besuch gar nicht vorbereitet. Fürs Abendessen sind wir in die Ortschaft gefahren und nach längerer Suche haben wir dann auch Plätze in einem Ristorante gefunden.

Tag 12, Sonntag, 17.6.2001 388km
Durchs kurvige Kalabrien
Lido di Squillace – Girifalco – Nicastro – Cosenzo – Castrovillari – Lagonegro – Sapri – Marina di Camerota

Calabria

Wieder in die schönen Berge Kalabriens, das heißt viele, viele Kurven. Oft schön, manchmal gemein, da sie zumachen, und irgendwann einmal bei Nicastro wieder eine längere Gerade und danach wieder Kurve um Kurve. Geradeaus kann jeder fahren und Kurven machen einfach Spaß. Wir erreichen Cosenza, wieder einmal Orientierungsprobleme, aber schlussendlich waren wir die ganze Zeit auf der richtigen Straße. Wir fahren weiter bis Castrovillari, essen dort ein sehr gutes Eis und fahren weiter Richtung Sapri. In Marina di Camerota finden wir einen schönen Campingplatz.

 

Tag 13, Montag, 18.6.2001 210km
Costa Amalfi
Marina di Camerota – Agropoli – Salerno – Amalfi – Sorrento – Pompeji

Almalfi

Wir beschließen unsere Tour etwas abzuändern. Wir fahren über die Costa Amalfi Richtung Pompeji. Franz und Günther M. fahren die Route wie geplant weiter, sie wollen noch nach Vorarlberg, um die Schwester von Franz zu besuchen. Nach Salerno beginnt die Costa Amalfi, sie wird als die schönste Küste Europas bezeichnet. Die 40km lange Straße entlang der Küste wurde 1857 gebaut und passt sich perfekt an die Landschaft an. Die Kurven, Häuser, Orte und Buchten sind einfach wunderschön. Am Wochenende sollte man die Straße aber meiden, sie verwandelt sich in einem 40km langen Parkplatz. In Amalfi besucht Günter den Dom, der Rest bewundert den Dom vom Espresso gegenüber. Nach Sorrento fahren wir Richtung Pompeji. Schnell finden wir einen Campingplatz, Pompeji selbst können wir heute aber nicht mehr besuchen. Ist schon komisch für Italien, dass wir um 18.00Uhr nicht mehr eingelassen werden. Wir genießen unsere Pizza trotzdem, das Gewitter hat uns im Ristorante erwischt, und wir bleiben trocken, nur einige Stiefel und Handtücher sind die Opfer des Regengusses.

Tag 14, Dienstag, 19.6.2001 305km
Die antike Stadt und eine stürmische Nacht
Pompeji – Avelino – Grottaminarda – Manfredonia – Vieste – Baia di Sfinale

Pompeji

Am Vormittag besuchen wir die Ausgrabung von Pompeji. Im Jahr 79 ist diese Stadt nach einem Ausbruch des Vesuvs unter dem Aschenregen begraben worden. Wir werden in die Vergangenheit zurückgesetzt, und staunen die Römer ihre Städte gebaut haben. Es gibt viele Villen, mit sehr gut erhaltenen Mosaiken, die Häuser der armen Leute, ein Amphitheater, Tempel, Einkaufstrassen, usw. Es ist einfach imposant. Nachmittags fahren wir auf der Autobahn Richtung Avellino, den kurzen Regenschauer nutzen wir zum Tankstopp und kleinem Imbiss. Bei Grottaminard fahren wir von der Autobahn ab, und fahren über einen hügeligen, mit etlichen Windkraftwerken bestückten Landschaft. Bei Foggia wir der Wind immer stärker und wir müssen uns gegen den starken Seitenwind stemmen. Nach Manfredonia beginnt der Stiefelsporn – Gargano. Auf einer schönen Küstenstraße fahren wir bis Vieste, nach danach treffen wir am Campingplatz Andi und Grete. Wir müssen heute unsere Zelte festbinden, der Wind bläst ziemlich stark. Nach guten Abendessen sind wir froh, dass unsere Zelte noch stehen.

Tag 15, Mittwoch, 20.6.2001 445km
Auf in die Abruzzen
Baia di Sfinale – Termoli – Guglionesi – Montefalcone – Pescolanciano – Barrea – Pescasseroli – Celano – L’Aquilla – Fonte Correta

Andi fährt noch bis Rodi mit uns mit, wir verabschieden uns und fahren an der Küste entlang bis Termoli. Wir sind froh, dass wir nach der eintönigen und geraden Strecke wieder Kurven fahren dürfen. Die Abruzzen beginnen, wir tauchen in die schöne Landschaft ein. Die Hügel werden höher, wir fahren auf schönen und kurvenreichen Straßen über Montefalcone und Pescolanciano nach Barrea. Hier beginnt der Parco Nazionale d’Abruzzo. Wir durchqueren den Park Richtung Celano. Auf der Strasse nach L’Aquilla sehen wir auf die Gran Sasso Gruppe. Die kurvige Strasse bringt uns ins Tal nach L’Aquilla und wir fahren noch bis Fonte Correta, wo wir unsere Zelte auf 1120m Höhe aufbauen.

Tag 16, Donnerstag, 21.6.2001 286km
Durch die stillen Berge der Abruzzen
Fonte Correta – Campotosto – Pescara – Castelluccio – Visso – Foligno – Assisi – Perugia – Passignano sul Trasimeno

Abruzzi

Wir fahren über den Passo di Capannelle Richtung Campotosto. Wir sehen nach einmal auf die Grann Sasso Gruppe zurück. Nach Pescara geh es steil hinauf in den Parco Nazional dei Monti Sibillini. Das Hochmoor vor Castelluccio sieht aus wie ein grüner See, und am Passo di Gualdo halten wir Siesta. Wir liegen im Gras und genießen die Ruhe der Abruzzen. Die Wolken zeichnen Schatten auf die grünen Berge, es ist einfach herrlich. Bei Foglino verlassen wir die Abruzzen, wir werden aber wieder kommen. Wir besuchen Assisi, die Stadt ist nach dem Erdbeben wieder schön restauriert. In der großen Kirche, es sind eigentlich 3 Kirchen in verschiedenen Ebene verschachtelt, ist das Grab von Franz von Assisi. Wir fahren weiter nach Perugia und am Lago Trasimeno schlagen wir unsere Zelte auf.

 

Tag 17, Freitag, 22.6.2001 501km
Endlich in der Galleria Ferrari
Passignano sul Trasimeno – Sinalunga – Castelnouvo Berardenga – Gaiole – Greve in Chianti – Firenze – Roncobilaccio – Marano – Montese – Maranello – Modena – Verona – Riva di Garda

Wir fahren an Sinalunga vorbei, durch das Chianti-Gebiet fahren wir Richtung Firenze. Der Tourismus hat die Toskana voll ergriffen, wir konnten vor 3 Jahren die Toskana noch genießen. Bei Firenze fahren wir auf die Autobahn. Ich verfahre mich, und wir landen auf der Autobahn über den Apennin. Hier ist viel Verkehr, und die Autofahrer sind ziemlich rücksichtslos. Bei Roncobilaccio verlassen wir die Autobahn, und fahren auf schmalen und kurvigen Strassen bergauf und bergab über Marano und Montesse bis nach Maranello. Hier kann ich nach dem vierten Versuch, endlich die Galleria Ferrari besuchen. Die Ausstellung ist interessant, aber wirklich sehenswert ist sie sicher nur für einen Ferraristi. Ab Modena fahren wir wieder auf der Autobahn, an Verona vorbei, und in Riva di Garda endet unsere Etappe. Wir sind die Menschmassen nicht mehr gewohnt, wie schön waren doch die Tage zuvor.

Tag 18, Samstag, 23.6.2001 382km
Viel Verkehr in den Dolomiten
Riva di Garda – Trento – Predazzo – Canazei – Corvara – Zwischenwasser – Antholz – Lienz – Kötschach-Mautern – Hermagor – Presseger See

Grödner Joch

Wir fahren nach Trento, hier habe ich wieder Orientierungsprobleme, den Weg nach Predazzo finden wir aber dennoch. Durchs Val di Fassa fahren wir nach Canazei. Hier beginnt der Anstieg aufs Sella Joch, der Ausblick in die Landschaft der Dolomiten ist bei Sonnenschein wunderschön, doch die Kombination aus Radfahrer, Autos, Bussen und Motorradfahrer verderben den Fahrspaß. Viele Motorradfahrer sollten einmal Kurvenfahren lernen, bevor sie in die Dolomiten fahren. Wenn es so weiter geht, werden die Pässe einmal gesperrt werden. Vom Sella Joch aufs Grödner Joch nach Corvara, und in Zwischenwasser Mittagsrast. Wir verabschieden uns von Günter, der von hier aus nach Bayreuth heimfährt. Im Antholztal warten wir vorm Stallersattel auf die grüne Ampel, und wundern uns danach über die Fahrweise eines Guzzifahrers, der die Kurven dreimal anfährt. Wir erreichen Lienz, und über den Gailbergsattel hängen mich die Suzukis ab, und am Presseger See müssen wir heute nur mehr ein Zelt aufstellen. Abends essen wir unserer erstes Wiener Schnitzel, und sprechen über die Erlebnisse unserer Tour.

 

Tag 19, Sonntag, 24.6.2001 417km
Heimwärts
Presseger See – Döbriach – Ebene Reichenau – Deutsch Griffen – Fladnitz – Murau – Judenburg – Semmering – Wien

Gerhard P. fährt über die Autobahn Richtung Wien, so bleiben wir zu Dritt über. Die Windisch Höhe wird erklommen, und wir haben dann einen guten Ausblick auf den Millstäter See. Bei Ebene Reichenau biegen wir dann von der Hauptstrasse ab, und fahren teilweise auf Sandstrassen Richtung Deutsch Griffen. Über Fladnitz fahren wir in die Steiermark, immer der Mur entlang. Am Semmering die letzte Rast, und dann fahren wir die Autobahn bis nach Wien.

Ingesamt war ich 5651km unterwegs. Italien ist für mich eines der schönsten Länder der Welt. Wir haben auf unserer Tour die verschiedensten Regionen Italiens erleben dürfen. Sizilien und der Süden Italiens hat uns sehr beeindruckt. Der Tourismus ist nur an wenigen Plätzen massenhaft, es gibt aber viele Plätze und Orte, wo es kaum Touristen gibt. Ab der Toskana beginnt der wirkliche Tourismus, er war uns etwas unangenehm, aber die Landschaft, und die Kultur des Landes macht es eigentlich wieder erträglich. Die Straßen waren in einem sehr guten Zustand, in Kalabrien und aber auch in den Dolomiten sind die Straßen teilweise desolat. Defekte haben wir eigentlich keine gehabt, nur Günter hatte Probleme mit der Einspritzung seiner Guzzi, die uns aber nicht behindert haben. Die Routen haben Gerhard P. und ich zusammengestellt, für die Tourenplanung haben wir Autoroute 2001 verwendet. Das Kulturangebot haben wir aus Reisenführern entnommen, vieles habe ich auch im Internet gefunden. Als Karten habe ich für Österreich einen Straßenatlas 1:250.000 von Freytag&Berndt, für Sizilien eine Karte 1:200.000 von Kümmerly+Frey und für Italien eine Karte 1:500.000 Kümmerly&Frey verwendet.

© Martin – Erstellt von Martin im August 2001 – Aktualisiert am 07.09.2012