Die Frühjahrstour führte uns nach Polen. 5 Biker und ich als 4×4 Fahrer waren in der Kaschubischen Seenplatte unterwegs. Der Start der Tour war am 20. Mai 2005 und endete am 29. Mai 2005. Insgesamt war ich etwa 3000 km mit dem Nissan unterwegs.

Teilnehmer: Gerhard E., Gerhard P., Günter, Helmut, Herbert und Martin

Tag 1, Freitag, 20.5.2005 528 km

Treffpunkt am Kloster

Döbling – Schwechat – Breclav – Brno – Olomuc – Frýdek-Místek – Katowice – Czestochowa

teilnehmer

Teilnehmer

Günter und Gerhard P. wollen die erste Etappe mit im Auto fahren und so werden die KTM und BMW am Anhänger verstaut und mittags geht es Richtung Norden. An der Grenze wird noch genau kontrolliert ob der Anhänger ja nicht zu schwer beladen ist. Weiter nach Brno, danach Richtung Olomuc und hier ist die Umfahrung nun fertig. Es folgt eine Pause, Günter will seine tschechischen Kronen anbringen und wir genießen ein gutes Essen und eine nette Bedienung. Nach Polen ist es nicht mehr weit, an der Grenze nichts los, wir tauschen Euros gegen Zloty und erfahren, dass die Mopedgruppe in Czestochowa eingetroffen ist. Den Campingplatz kennen wir ja schon, der Bungalow ist schnell bezogen und wir sitzen bald bei ersten Zywiec. Im Kloster wieder Menschenmassen, diesmal ist ein Vordringen zur schwarzen Madonna nicht möglich und wir gehen Abendessen.

Tag 2, Samstag, 21.5.2005 439 km

KTM beinahe verloren

Czestochowa – Lodz – Torun – Chojnice – Swornegacie

Das Frühstück ist noch gemeinsam, Günter fährt nun mit der Motorradgruppe mit, und so trennen sich unsere Wege. Die Strecke führt uns durch Lodz, hier sind die Strassen sehr rumpelig, wir sind froh als wir endlich die Stadt verlassen. Die Strecke ist nun ziemlich gerade, nur ein paar Wanderinnen sind das Highlight. Unser Finanzminister hat schweren Herzens ein paar Zloty herausgerückt, und wir machen an einer Tankstelle Pause. Hier ein Raten mit den Speisen, geschmeckt hat es aber gut. In Torun neigt sich in einer Kurve die KTM am Anhänger bis auf dem Fußraster, schnell wird ein Platz gefunden und wir sehen, dass ein Gurt verschwunden ist. Noch einmal Glück gehabt, neuer Gurt wird verzurrt und weiter Richtung Chojnice. In Swornegacie finden wir unser vorbestelltes Quartier, und die Zimmer werden bezogen. Die Bike Gruppe trifft wenig später ein, nun ist es Zeit fürs Abendessen, danach ein Spaziergang und beim Kirchenwirt lassen wir den Abend ausklingen.

Tag 3, Sonntag, 22.5.2005 231 km

Die ersten sandigen Erfahrungen

Swornegacie – Przechlewo – Koczala – Barnowo – Debnica Kaszubuska – Tuchomie – Upilka – Swornegacie

Sandstraße

Sandstraße

Nun startet die Tour richtig, vorerst fahren wir auf asphaltierten Strassen Richtung Przechlewo bald werden die Straßen aber unbefestigt. Teilweise sind die Straßen recht sandig, für die Mopedfahrer eine Herausforderung, für den Terrano kein Thema. Unterwegs kaufen wir ein, und um die Mittagszeit finden wir einen netten Rastplatz. Leider fängt es an zu regnen und Günters beliebter „Batz“ ist wieder da. Bei einem Hotel trinken wir einen Kaffee und bewundern den Chefkoch als großen Grillmeister. Durch die Wälder geht es heimwärts, das Regengewand wird aufgehängt und die abendliche Routine startet.

Tag 4, Montag, 23.5.2005 67 km

Schnurstracks nach Chojnice

Swornegacie – Chojnice – Swornegacie

Chojnice

Chojnice

Heute wollen wir einmal schnurstracks nach Chojnice fahren. Das GPS leitet uns durch den Wald, die Strecke wieder sehr sandig aber trocken. Welcher Abzweig ist der richtige? Nach einer Stunde sind wir schon 2 km näher zum Ziel, sind aber 20 km gefahren. Der Weg ist das Ziel, wir finden schöne Plätze und schließlich auch Chojnice. Hier werden die Paparazzi aktiv, und finden schöne Ansichten. Nach einer Stärkung und Haarschnitt beim Günter fahren wir wieder zum Quartier zurück. Es folgt noch ein kleiner Abstecher durch den Wald, die Riesendüne wird zur Herausforderung, danach werden die umgefallen Bäume zum Hindernis für den Terrano. In Swornegacie tauschen wir die Kraftfahrzeuge gegen Kajaks, paddeln am See eine kleine Runde, die Koordination im Zweierkajak ist nicht einfach und anstrengend ist es auch. Abends tagt scheinbar der Gemeinderat, und der Kirchenwirt sperrt erst später auf.

Tag 5, Dienstag, 24.5.2005 221 km

Auf zur Ostsee

Swornegacie – Bytow – Grabkowo – Leba – Lebrok – Sierakowice – Chiemlo

Ostsee

Ostsee

Heute gibt es ein Straußenei zum Frühstück, wir Sechs sind satt geworden. Die Abzweigung auf die Hauptstraße nach Bytow ist schnell erreicht, die Straße ist nicht aufregend und bei Grabkowo auf die Hauptstraße nach Gdansk. Wir zweigen wieder ab, ein kurzes unbefestigtes Stück mit teilweisem grobem Pflaster. In Leba sind wir an der Ostsee, hier wird noch das Problem mit dem Seitenständer der KTM gelöst, und jetzt ist es Zeit fürs Mittagessen. Wir finden ein nettes Lokal mit guten Essen und hübscher Bedienung. Der Verdauungsspaziergang führt uns Meer, der Sandstrand ist wunderschön und wir genießen die Sonne. Die Zeit drängt und nun ab Richtung Lebrok, in der Stadt führt uns eine Baustelle herum, dann endlich eine schönerer Streckenabschnitt. Die Gegend ist nun hügelig, die Kurven werden enger, und wir erreichen nun unser Tagesziel Chiemlo. Wir wohnen außerhalb in einer schönen Ferienwohnung, zum Abendessen fahren wir mit dem Auto in den Ort. Hier gibt es ein herrliches Abendessen, diesmal gibt es auch zur Freude Günters Nalesniki und zum Abschluss beginnt die Suche nach dem Autoschlüssel, der dann schlussendlich doch in meiner Hose versteckt war.

Tag 6, Mittwoch, 25.5.2005 267 km

Die Halbinsel und der Fischtest

Chiemlo – Kartuzy – Lebno – Wejherowo – Karwia – Hel – Rzucewo – Reda – Mieszewo – Zukowo – Chiemlo

Fischbuffet

Fischbuffet

Die Tour führt uns durch Kaschubische Hügelland, durch Kartuzy und nach Wejherowo. In Krukowa besuchen wir das Schloss, es hat einen schönen Garten und wurde als ein Hotel umfunktioniert. In einer kleinen Ausstellung erfahren von der Geschichte der Familie. Im zweiten Weltkrieg waren die Brüder Feinde und kämpften auf der jeweils anderen Seite und sind am Ende des Krieges fast zeitgleich auf unterschiedlichen Kriegsschauplätzen gefallen. Der Fahrt geht weiter Richtung Ostsee, die Halbinsel Hel wird erreicht. In Hel fahren wir an den Hafen, der aber nicht sehr besonders ist. Bei der Rückfahrt noch ein Stopp bei einem Fischlokal, es ist eine Selbstbedienung und die Liste der Fische ist lang und so nehmen wir einmal sechs verschiedene und die gehen danach durch die Runde. Zwei nehmen wir noch zum drüberstreuen und gestärkt fahren noch Rzucewo, wo wir noch ein Schloss besichtigen. Die tägliche unbefestigte Straße folgt und die Fahrt endet wieder in Chiemlo. Im Wirtshaus sehen wir ein spannendes Champions League Finale, zum Glück trifft nur Maldini und nicht Hamann.

Tag 7, Donnerstag, 26.5.2005 217 km

Die schöne Stadt und ein kleiner Defekt

Chiemlo – Gdansk – Koscierzyna – Kalisz – Swornegacie

Gdansk

Gdansk

Der Tag startet mit einem guten Frühstück, und nun fahren wir am schnellsten Weg nach Gdansk. Der Stadtbummel führt uns an schönen Häusern, Plätze, dem Dom und dem Krantor vorbei. Auch gibt es hier den besten Kaffee in Polen und vom Turm des Domes haben wir eine schöne Aussicht auf die Stadt. Nach Rybaki wandern wir noch auch auf den höchsten Punkt der Kaschuben. Vom Ausschichtsturm haben wir einen schönen Überblick über das Gebiet. In Koscierzyna halten wir, das Radlager bei Herberts Suzuki ist nun doch ganz am Ende und wir beschließen, dass ich den Anhänger hole und das Moped nach Swornegacie schleppen. Das dauert dann eine Weile, die Suzuki wird aufgeladen und im Quartier wird zerlegt, die Radlager sind wirklich kaputt, die Vermieter kennen ein Geschäft wo wir Lager bekommen, morgen werden wir hinfahren. Heute ist der letzte Abend mit Günter, bei Kirchenwirt sind wieder gerne gesehen nur in die Diskothek hat nichts mehr für uns.

Tag 8, Freitag, 27.5.2005 201 km

Ein neues Lager und ein defekter Dämpfer

Swornegacie – Chojnice – Rytel – Tien – Karczewo – Chojnice – Swornegacie

Wir verabschieden uns von Günter, besorgen in Chojnice die Radlager und nun kann es weiter gehen. Wir fahren wieder auf schönen Strecken durch den Wald, müssen nur auf die Stopptafeln aufpassen. Oft queren wir nur die Hauptstraße, die Alleen durch den Wald scheinen nicht zu enden. Ein Autofahrer steckt dann vor uns im Sand, für den Corolla war es doch zu tief. Diesmal haben wir ja ein Auto dabei und ruck zuck wird der Toyota herausgezogen. Wir finden ein nettes Lokal, und bekommen wunderbare Fische und ausgezeichnete Nalesniki serviert. Der Dämpfer aus Helmuts BMW verliert immer mehr Öl, und in Swornegacie beschließt er, dass das Heimfahren mit dem Anhänger erfolgen wird. Abends noch ein letzter Besuch beim Kirchenwirt und dann in die Federn.

Tag 9, Samstag, 28.5.2005 370 km

Die Paparazzi Stadt

Swornegacie – Bydgoszcz – Gniezno – Wroclaw

Wroclav

Wroclav

Die BMW und KTM werden auf den Anhänger verladen, das Suzuki Team fährt voraus. Zu Dritt im Terrano fahren wir Richtung Süden, die Straße ist fad und es ist ganz schön heiß. An einer Tankstelle machen wir Pause, es gibt pikante und süße Birogi. In Wroclaw treffen wir in Strassengewirr unsere beiden Mopedfahrer, die uns zum Campingplatz führen. Die Hütte ist ziemlich rustikal, die Dusche kalt und nach fehlen Leintücher. An der Rezeption teilen wir das mit und fahren mit dem Auto in die Innenstadt. In Wroclaw ist einiges los, zur Abkühlung einmal ein Zywiec, der Fotoapparat bräuchte eine neue Speicherkarte, so viele Rückansichten gibt es hier. Noch ein gutes Abendessen und noch eine guten Kaffee, ein paar Zloty bleiben dem Finanzminister über. Auf dem Hauptplatz sehen wir noch eine tolle Vorstellung mit Feuerschluckern. Am Campingplatz zurück sind zu meiner Freude die Leintücher da, Gerhard P., Helmut und ich noch Durst, bei einer Feier im nahe Hotel gibt es noch Freibier.

Tag 10, Sonntag, 29.5.2005 425 km

Zu schnell durch Tschechien

Wroclaw – Olomuc – Brno – Pillichsdorf – Döbling

Gerhard P. gesellt sich zu den Biker dazu, so ist nur noch die BMW am Anhänger. Durch das Freibier haben wir noch ein paar Zloty über, es reicht noch für ein Frühstück an einer Tankstelle. Wir verabschieden uns, und nun geht die Fahrt Richtung Heimat. Die Fahrt wird in den Sudeten interessanter, hier gibt es einem schönen Gebirgszug. Auf der Schnellstraße geht es Richtung Olomuc, auf einer Raststelle Mittagspause. Knapp vor der Ausfahrt nach Breclav werde ich noch von der Polizei gestoppt, hier in Tschechien darfst du nur 80 kmh mit dem Anhänger fahren. An der Grenze wird gezahlt, in Pillichsdorf die BMW entladen und der Anhänger untergestellt.

 

Insgesamt war ich mit dem Auto 2966 km unterwegs. Nach unserer Tour 2003 in die masurische Seenplatte hat es uns weiter westlich nach Polen verschlagen. Günter und Gerhard P. waren zum ersten Mal hier, und konnten unsere Erfahrungen mit Polen nur noch untersteichen. Die Menschen waren freundlich, das Essen war sehr gut, die Unterkünfte in Ordnung, Gdansk und Wroclaw waren sehr schöne Städte. Die Route habe ich mit Quovadis an Hand von eingescannten Karten aus dem Autoatlas geplant. Das GPS war als Orientierungshilfe sehr nützlich, dadurch konnte Helmut ohne Kartenmaterial die Touren fahren. Als Karten habe ich für Polen Autoatlas 1:200.000, für die An- und Rückfahrt ÖAMTC Karten verwendet. Mein besonderer Dank gilt Barbara und Karl, die uns die Quartiere bestellt haben, uns mit dem beliebten Polnisch – Deutsch Buch unterstützt haben und uns das polnische Wort für Palatschinken = Nalesniki mittels SMS geschickt haben. Mein Dank auch an Helmut und Herbert für die Fotos.

© Martin – Erstellt von Martin im August 2005 – Aktualisiert am 25.12.2012

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