Diesmal sind wir Richtung Süden aufgebrochen. Über die Berge Sloweniens nach Istrien und der Küste entlang bis nach Zadar und durch Kraotien und Ungarn wieder zurück nach Österreich. Insgesamt waren wir ca. 2000km unterwegs.
TeilnehmerInnen: Andrea, Bettina, Andi, Erich, Gerhard E., Gerhard P., Herbert, Hermann, Helmut, Michael, Werner und Martin

Tag 1 Samstag, 28.4.01 457km
Auf in den Süden
Wien – Gloggnitz – Birkfeld – Riegersburg – Leibnitz – Soboth – Bleiburg – Kranj – Bled

Soboth

Unser Treffpunkt ist die Raststelle Guntramsdorf. Auf der Autobahn fahren wir bis Gloggnitz, und über den Feistritzsattel wird die erste Bergwertung genommen. Entlang der Feistritz fahren wir über Birkfeld bis Ilz. An der Riegersburg vorbei fahren wir Richtung Feldbach, danach die Mittagspause in einer Buschenschank . Gestärkt vom guten Essen fahren wir Richtung Soboth. Der Pass ist ein beliebter Bikertreffpunkt in der Gegend, wir machen kurz Rast und es ging weiter Richtung Bleiburg. Nach Eisenkappl kommt der Seebergsattel, mit seinen vielen Kurven und Kehren, ist es für uns eine Freude hier zu fahren. Der Grenzübertritt ist problemlos, durch ein schönes Tal fahren wir nach Kranj und danach ist es nicht mehr weit nach Bled. Am Campingplatz schlugen wir unsere Zelte auf. Das Essen war gut, aber teuer und so musste Helmut nach einer Runde Schnaps seine Schillinge herauskramen.

Tag 2 Sonntag, 29.4.01 354km
Vom Gebirge zum Meer
Bled – Bohinjska Bistrica – Kanal – Nova Gorica – Sezana – Divaca – Buje – Novigrad – Rovinj – Pula – Medulin

Rovinj

Morgens verabschieden wir uns von Andrea und Gerhard E., die wieder nach Wien heimfahren müssen. Danach müssen wir noch bei Hermanns BMW die Ablassschraube für das Kardanöl nachziehen und Öl nachfüllen. Nach dem 1000km Service ist das scheinbar notwendig. Nach Bohinjska Bistrica fahren wir einen schönen Pass hinauf, zumindest für die Enduristen. Nächstes Jahr wird diese Strecke aber durchgehend asphaltiert sein. Dann Kurven, Kurven und nochmals Kurven. Wir fahren entlang der Baca und Soca, durch Kanal nach Nova Gorica. Weiter durch Branik, Sezana, Divaca und wir umfahren Koper und danach die Grenze zu Kroatien. An Buje vorbei fahren wir nach Novigrad. Am Hafen essen wir zu Mittag, in Rovinj ist die Stadtrundfahrt durch das Pflaster ein wenig erschwert. Im Eisgeschäft haben wir dann alle bis auf Werner unser Eis genossen. An Pula vorbei fahren wir an unser Etappenziel Medulin. Der Campingplatz ist so groß, daß wir dann fast keinen Platz für unsere Zelte haben. Beim Abendessen haben wir dann Probleme mit unseren 200 bzw. 1000 Kuna Scheine zu bezahlen. Der Kellner erklärt uns, daß die DMark die beliebste Währung, mit dem bestem Kurs, in Kroatien sei. Die Rechnung haben wir aber trotzdem in Kuna bezahlt, und so entstanden dann wilde Tauschgeschäfte unter den Mitreisenden.

Tag 3 Montag, 30.4.01 388km
Entlang der Küste
Medulin – Marcana – Opatija – Rijeka – Crikvenica – Senji – Starigrad Paklenica – Novigrad – Starigrad Paklenica

Novigrad

Der erste Streckenabschnitt hat den Nichtenduristen keine Freude bereitet. Die Strecke ist recht staubig und die schönen Mopeds sind schmutzig geworden. An einer kleinen Tankstelle ist ein kurzer Waschtag für die meisten Bikes eingeschoben worden, und auch unsere Kuna konnten wir wechseln. Nach Bresec geht es der Küste entlang Richtung Rijeka. Durch viele Kurven und entlang der herrlichen Landschaft fahren wir durch Opatija und schließlich durch Rijeka. In Crikvenica machen wir Mittagspause und danach weiter auf der Küstenstraße. Bis Zadar wollen wir nicht mehr fahren, in der Bucht von Novigradsko more wollen wir dann campieren. Hier merken wir dann erstmals die Auswirkungen des Krieges. Die alte Brücke nach Zadar ist gesprengt worden, die roten Bänder an der Straße nach Novigrad warnen vor Minen abseits der Straße, und ob der Campingplatz in Novigrad noch einmal in Betrieb genommen wird, weiß keiner. Wir fahren dann wieder zurück nach Starigrad Paklenica, wo wir einen schönen Campingplatz finden.

Tag 4 Dienstag, 1.5.01 295km
Der Schatz im Silbersee
Starigrad Paklenica – M. Alan- Udbina – Korenica – Plitvicka – Slunj – Vojnic – Glina – Sisak

Plitvicka Seen

Über den M. Alan fahren nur die Endurofahrer. Diesmal wäre die Strecke mit einem normalen Motorrad nur schwer zu überwinden gewesen. Der Ausblick ist herrlich, auch wenn ein ausgebrannter Panzer die Landschaft verschandelt. In Udbina treffen wir uns wieder, und fahren dann zu den Plitvicka Seen. Hier wurden die Karl May Filme gedreht, und wir machen einen Abstecher in dieses schöne Naturschutzgebiet. Zu Fuß und mit Fähren sind wir 4 Stunden unterwegs, beim höchsten Wasserfall lassen wir uns von der Gischt berieseln. Bei letztem Anstieg will Hermann noch seine Fitness zu Beweis stellen, ein Muskelfasereinriß ist die Folge. Mopedfahren kann er noch, und wir fahren weiter nach Sjunj, Vojnic, Glina und schließlich nach Sisak. Diesmal checken wir in einem Hotel ein, der abendliche Spaziergang endet in einer Pizzeria, und für einige noch in der Hotelbar.

Tag 5 Mittwoch, 2.5.01 572km
Entlang des Balaton
Sisak – Popovaca – Virovitica – Barcs – Nagyatad – Kesthely – Balatonfüred – Papa – Mosonmagyarovar – Wien

Balaton

Von Sisak aus fahren wir nach Popavaca, danach eine schöne und kurvige Strecke bis G. Garesnica. Danach leichte Orientierungsprobleme – die Karte hat schlußendlich nicht gestimmt. Nach Virovitica kommt die Grenze nach Ungarn, in Nagyatad reist die Gruppe plötzlich ab – Hermann hat die Nummertafel verloren. Zum Glück ist er nicht der Letzte, sonst würde die Tafel immer noch in Ungarn liegen. Die Nummer wird so befestigt, daß er sie nicht wieder verlieren wird, und weiter geht es zum Plattensee. An einem Campingplatz gibt es Mittagessen, ein Teil der Gruppe fährt dann die schnellere Strecke nach Wien. Der Rest fährt den Plattensee entlang bis Balatonfüred, an Veszprem vorbei, auf einer schönen Nebenstraße bis Papa und Csorna. Danach eine kurze Kaffeepause, und wir sprechen noch einmal über unsere Erlebnisse und Eindrücke von dieser Tour. Nach Mosonmagyaravar auf die Autobahn und nach einer Stunde sind wir in Wien.

Insgesamt war ich 2066km unterwegs. Für mich war es die erste Reise nach Kroatien, und mir hat das Land und die Leute sehr beeindruckt. Leider hat der Krieg noch tiefe Spuren in der Infrastruktur hinterlassen. Die Straßen sind in einem gutem Zustand, die Nebenstraßen können als Schotterstraße weiterführen. Slowenien ist auch eine Reise wert, die viele Kurven laden Motorradfahrer für eine Tour ein. Ein Nachteil sind die hohen Preise, sie erinnern mich ein bisschen an die Schweiz. Die Kombination der beiden Länder hat uns Allen sehr gut gefallen.

Man besonderer Dank gilt den Fotografen für ihre schönen Aufnahmen.

© Martin – Erstellt von Martin im Mai 2001 – Aktualisiert am 07.09.2012

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